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Wohnkosten: Mietsteigerungen längerfristig deutlich über Inflation
In den letzten vierzehn Jahren stiegen die Mieten und Immobilienpreise deutlich stärker als die Inflation. Die Wohnkostenbelastung bleibt vor allem für Mieter:innen in privaten Mietverhältnissen hoch.
Wohnkosten: Mietsteigerungen längerfristig deutlich über Inflation
In den letzten vierzehn Jahren stiegen die Mieten und Immobilienpreise deutlich stärker als die Inflation. Die Wohnkostenbelastung bleibt vor allem für Mieter:innen in privaten Mietverhältnissen hoch.
Unter den Mietkategorien fand die größte Steigerung bei privaten Hauptmieten statt. Sie legten im ersten Quartal 2024 im Vergleich zu 2010 um 80 Prozent zu. Der Anstieg der Mietpreise in Genossenschafts- und Gemeindewohnungen hingegen blieb mit 56 bzw. 55 Prozent darunter. Die Verbraucherpreise insgesamt verzeichneten ein Plus von 48 Prozent. Mehr als doppelt so stark legten die Immobilienpreise zu (108 Prozent), auch wenn diese zuletzt wieder leicht fielen.
Laufende Wohnkosten belasten Mieter:innen stärker als Eigentümer:innen
Im Schnitt müssen Haushalte 21 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten ausgeben. Mit 17 Prozent im Wohnungseigentum und 14 Prozent im Hauseigentum befindet sich der Wohnkostenanteil deutlich darunter. Bei Wohnungen zur Miete liegt er hingegen überdurchschnittlich hoch mit 28 Prozent bei Genossenschaften und 29 Prozent bei Gemeindewohnungen. Wer zur privaten Hauptmiete wohnt, muss im Schnitt sogar ein Drittel des Haushaltseinkommens für Wohnkosten aufbringen. “Hohe Wohnkosten treffen Personen mit niedrigem Einkommen, Arbeitslose und Alleinerziehende besonders hart", erläutert Leonard Jüngling, Ökonom am Momentum Institut.
Mit den steigenden Mieten nahm zuletzt auch die Wohnkostenbelastung der Haushalte insgesamt zu. Allerdings entwickelte sich die Wohnkostenbelastung beim Eigentum tendenziell rückläufig, während jene der Mieter:innen stieg. Unter Wohnkosten fallen neben Miete und Betriebskosten auch Energie- und Instandhaltungskosten sowie Zinszahlungen für Kredite (überwiegend bei Haus- und Wohnungseigentum sowie allenfalls Genossenschaftswohnungen).
Um Wohnraum für alle leistbar zu machen, empfiehlt das Momentum Institut eine Mietpreisbremse, die auch für private Mietverträge gilt. Zusätzlich sollten Mieten nicht mit der Inflation automatisch ansteigen, sondern vom Verbraucherpreisindex entkoppelt werden. “Die aktuell sinkende Bauleistung wird in den nächsten Jahren zu einem Wohnungsmangel führen. Die Versäumnisse im Bau von heute treiben die Mieten von morgen in die Höhe. Der Staat muss selbst wieder mehr bauen und sanieren. Mit einem Fokus auf leistbare, klimafreundliche Wohnungen”, so Momentum-Ökonom Leonard Jüngling abschließend.