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Wohnen, Energie, Essen: Frauen müssen fast die Hälfte ihres Einkommens dafür ausgeben

Die Teuerung trifft Frauen dort, wo es besonders weh tut: Bei den Grundbedürfnissen. Frauen in Einpersonenhaushalten müssen fast die Hälfte ihres Einkommens für Wohnen, Energie und Lebensmittel aufbringen. Männer dagegen nur rund ein Drittel. Und genau diese Posten sind in den letzten fünf Jahren besonders stark gestiegen – bei Frauen trugen sie mit 15,4 Prozent mehr als die Hälfte zur Inflation bei, bei Männern lag deren Beitrag lediglich bei 14,1 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Momentum Instituts auf Basis von Daten der Statistik Austria.

Frauen in Einpersonenhaushalten (alleinlebend) mussten im Juli 2025 15,4 Prozent mehr für Grundbedürfnisse ausgeben als noch vor fünf Jahren (Juli 2020). Für Männer haben sich die Ausgaben für Grundbedürfnisse wie Lebensmittel, Wohnen oder Energie um nur 14,1 Prozent verteuert. Damit sind genau jene Ausgaben stark gestiegen, die sich nicht vermeiden lassen: Miete, Heizung, Lebensmittel.

Grundbedürfnisse größter Kostentreiber bei Frauen

Zwar war die gesamte Teuerung seit 2020 für Männer höher, doch war diese getrieben von steigenden Preisen bei Verkehr, Gastronomie und Freizeit. Das sind Bereiche, in denen man eher sparen kann – etwa auf einen Urlaub verzichten oder das Auto länger fahren. Frauen hingegen sind von Preissprüngen dort getroffen, wo kein Spielraum bleibt: Bei den Grundbedürfnissen.

“Männern fällt es leichter, die steigenden Preise auszugleichen, indem sie weniger Geld beiseitelegen oder beim Konsum verzichten. So können sie ihren Lebensstandard trotz der Teuerung aufrechterhalten. Frauen fehlt diese Möglichkeit – denn wohnen, essen und heizen müssen sie weiterhin”, erklärt Sophie Achleitner, Ökonomin am Momentum Institut.

Frauen geben fast die Hälfte fürs Notwendigste aus

Frauen müssen mit 45 Prozent fast die Hälfte ihres Einkommens für Grundbedürfnisse aufwenden – Männer mit 36 Prozent nur rund ein Drittel. Besonders Lebensmittel schlagen bei Frauen deutlich stärker zu Buche. Auch anteilig an den Gesamtausgaben müssen Frauen (41 Prozent) für Grundbedürfnisse mehr aufwenden als Männer (38 Prozent).

Das Momentum Institut empfiehlt ein Maßnahmenbündel, um die Preise für Grundbedürfnisse rasch zu senken:

  • Mietpreise: Die geplante Mietpreisbremse ist ein wichtiger Schritt, muss aber früher greifen und für alle Mietsegmente gelten. Ab 2028 Mieterhöhungen auf maximal 2 Prozent pro Jahr begrenzen.

  • Energie: Die Strompreisbremse hätte verlängert werden müssen.

  • Lebensmittel: Eine Preistransparenz-Datenbank, Bruttomargen-Limits und strengere EU-Regeln gegen Lieferbeschränkungen sind notwendig, um den „Österreich-Aufschlag“ zu beenden.