WIFO- und IHS-Prognosen liegen weit daneben

Mit ihren Wirtschaftsprognosen liegen das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und das Institut für Höhere Studien (IHS) gerade in Krisenzeiten oft weit vom tatsächlichen Wert entfernt, wie eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt. Sowohl bei der erwarteten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts als auch bei jener des Finanzierungssaldos haben sich die beiden Institute in den letzten Jahren teils stark verschätzt.

WIFO- und IHS-Prognosen liegen weit daneben

Mit ihren Wirtschaftsprognosen liegen das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und das Institut für Höhere Studien (IHS) gerade in Krisenzeiten oft weit vom tatsächlichen Wert entfernt, wie eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt. Sowohl bei der erwarteten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts als auch bei jener des Finanzierungssaldos haben sich die beiden Institute in den letzten Jahren stark verschätzt.

Bereits für die Jahre 2021 und 2022 wichen die prognostizierten Werte des Bruttoinlandsprodukts der beiden Institute vom tatsächlichen Wert ab. Für 2023 und 2024 zeigen die Daten eine enorme Überschätzung des Wirtschaftswachstums.

Prognose vs. Realität: WIFO und IHS verschätzten sich. Erstprognose im Vergleich zum tatsächlichen Realien BIP Wachstum. Die Grafik zeigt die Prognosen des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) und des Instituts für höhere Studien (IHS) für die Jahre 2021 bis 2024. In jedem betrachteten Jahr lagen die Institute mit ihrer Prognose daneben, in den Jahren 2023 und 2024 sogar sehr deutlich.

Das IHS rechnete für 2023 mit einem Wachstum in Höhe von 2,6 Prozent, während das WIFO von 2 Prozent ausging. Tatsächlich war das Wirtschaftswachstum mit –1 Prozent sogar rückläufig. Damit lagen die Institute um bis zu 3,6 Prozent daneben. Auch 2024 lagen die Forschungseinrichtungen um bis zu 2,4 Prozent über dem tatsächlichen Wert. Das WIFO nahm an, das Wachstum würde um 1,7 Prozent zulegen und das IHS ging von plus 1,2 Prozent aus. 2024 verringerte sich das Wirtschaftswachstum aber um –0,6 Prozent. 

“Die Prognosen des WIFO und IHS gelten als richtungsweisend für die Regierung. Da die Prognosen so stark von der Realität abweichen, sollte sie die Politik aber mit Vorsicht für die Planung heranziehen. Wer das Budget von morgen leichtfertig einsetzt, weil man mit einem stattlichen Wirtschaftswachstum rechnet, den erwarten übermorgen böse Überraschungen und ein größeres Budgetloch als erwartet”, sagt Momentum-Chefökonomin Katharina Mader vorab im Hinblick auf die heutige WIFO-Prognose.  

Staatsdefizit doppelt so hoch wie erwartet

Zwar verschätzten sich die Institute auch in den Jahren 2021 und 2022 hinsichtlich des Finanzierungssaldos – sprich die Einnahmen des Staates abzüglich der Ausgaben. Doch 2023 und 2024 fällt das Budgetloch knapp doppelt so hoch aus wie eigentlich von den Instituten erwartet.

Titel: Auch beim Budgetloch lagen WIFO und IHS daneben. Erstprognose im Vergleich zum tatsächlichen Finanzierungssaldo in Prozent des BIP. Hier wurden ebenfalls die Prognosen von WIFO und IHS für die Jahre 2021 bis 2024 analysiert und den tatsächlichen Finanzierungssaldos gegenübergestellt. Auch hier gingen die Institute vor allem in den Jahren 2023 und 2024 von einem viel geringeren Budgetdefizit aus, als es dann tatsächlich war.

Das WIFO ging für 2023 von einem Finanzierungssaldo von -1,1 Prozent, das IHS von -1,3 Prozent aus. Tatsächlich betrug das Budgetloch aber -2,6 Prozent in Prozent des BIP. Noch größer war das Staatsdefizit 2024 mit -3,9 Prozent. Sowohl das WIFO (-1,6 Prozent), als auch das IHS (-2,1 Prozent) prognostizierten ein weit geringeres Loch im Staatshaushalt.