• Momentum News
  • Posts
  • Weltgesundheitstag: Feinstaub verursacht 10-mal mehr Tote als Verkehrsunfälle

Weltgesundheitstag: Feinstaub verursacht 10-mal mehr Tote als Verkehrsunfälle

Die hohe Feinstaubbelastung in Österreich bedeutet erhebliche negative Gesundheitsfolgen. 2022 sind in Österreich 3.321 Personen an den Folgen der Luftverschmutzung gestorben, wie eine Aussendung des Momentum Instituts auf Basis der letztverfügbaren Daten der Europäischen Umweltbehörde (EEA) zeigt. Auch hinsichtlich der Reduktion von Feinstaub verfehlt Österreich die Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich.

Weltgesundheitstag: Feinstaub verursacht 10-mal mehr Tote als Verkehrsunfälle

Die hohe Feinstaubbelastung in Österreich bedeutet erhebliche negative Gesundheitsfolgen. 2022 sind in Österreich 3.321 Personen an den Folgen der Luftverschmutzung gestorben, wie eine Aussendung des Momentum Instituts auf Basis der letztverfügbaren Daten der Europäischen Umweltbehörde (EEA) zeigt. Auch hinsichtlich der Reduktion von Feinstaub verfehlt Österreich die Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich.

Von den insgesamt 3.321 Toten, die auf Feinstaub zurückzuführen sind, gehen 616 Todesfälle auf koronare Herzkrankheiten zurück. 392 Todesfälle sind bedingt durch Diabetes, weitere 242 aufgrund eines Schlaganfalls. Auf Lungenkrebs entfallen 180 Sterbefälle und 161 auf eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Der Rest der Feinstaub-Toten (1.730 Fälle) wird nicht nach konkreten Krankheitsbildern aufgeschlüsselt.

„Der stille Killer Feinstaub ist für 10-mal mehr Tote verantwortlich als Verkehrsunfälle. Wir sind dieser Luftverschmutzung aber nicht hilflos ausgesetzt, sondern müssen den Feinstaub-Ausstoß reduzieren. Aber hier tritt Österreich seit knapp einem Jahrzehnt auf der Stelle“, erläutert Paul Steinmaßl, Ökonom am Momentum Institut.

WHO-Grenze um zwei Drittel verfehlt

Zwar ist das Feinstaublevel seit 2010 von 15,9 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) Jahresmittelwert auf 12,2 µg/m³ 2019 gesunken, allerdings verfehlt Österreich damit nach wie vor den WHO-Richtwert von maximal 5 µg/m³ Luft. Österreich müsste zwei Drittel mehr einsparen, um auf WHO-Linie zu sein.

Im Zeitraum zwischen 2010 bis 2019 wurden neun zusätzliche Maßnahmen zur Feinstaubreduktion gesetzt. „Dass wir aber immer noch zwei Drittel des Feinstaubs einsparen müssen nur um die WHO-Grenze zu erreichen, offenbart wie viel Nachholbedarf Österreich in Sachen Klimapolitik hat“, so Steinmaßl abschließend. Laut WHO ist die Luftverschmutzung das größte Gesundheitsrisiko in der Europäischen Union.

Feinstaub stammt aus dem Straßenverkehr, Heizungen, der Landwirtschaft, Kraftwerken und Fabriken. Das Momentum Institut empfiehlt den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln, sowie eine Neuauflage der Tempolimits 100 km/h auf der Autobahn, 80km/h auf Freilandstraßen oder 30 km/h im Stadtgebiet. Weiters sollte der lückenlose Ausstieg aus fossilen Heizungen vorangetrieben, sowie der rasche Ausbau von erneuerbaren Energien sichergestellt werden.