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Vorstandsgehälter stiegen zehnmal stärker als Mindestlöhne

Die Gehälter der Vorstände börsennotierter Unternehmen (ATX) eilen den kollektivvertraglichen Mindestlöhnen davon. Auch die Besitzer:innen der Unternehmen stiegen deutlich besser aus als die Arbeitnehmer:innen zu Mindestlöhnen, wie eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt.

Vorstandsgehälter stiegen zehnmal stärker als Mindestlöhne

Die Gehälter der Vorstände börsennotierter Unternehmen (ATX) eilen den kollektivvertraglichen Mindestlöhnen davon. Auch die Besitzer:innen der Unternehmen stiegen deutlich besser aus als die Arbeitnehmer:innen zu Mindestlöhnen, wie eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt.

Vorstandsgehälter eilen den Löhnen davon. Die Grafik zeigt die inflationsbereinigte Entwicklung der ATX-Vorstandsgehälter, des Börsenkurs ATX, sowie den kollektivvertraglichen Mindestlohn im Zeitraum 2011 bis 2024. Während Vorstandsgehälter um 53,8 Prozent stiegen und der Börsenkurs um 34,7 Prozent, wurden die Mindestlöhne der Arbeitnehmer:innen lediglich um 5,2 Prozent erhöht.

Von 2011 bis 2024 stieg das durchschnittliche Gehalt von Vorständen börsennotierter österreichischer Konzerne (ATX) um gut die Hälfte (+53,8 Prozent) – nach Abzug der Teuerung. Die Besitzer:innen der großen österreichischen Konzerne sind heute um ein gutes Drittel reicher als vor dreizehn Jahren: Die Aktienkurse der zwanzig größten börsennotierten Unternehmen (ATX) stiegen preisbereinigt um +34,7 Prozent. Die allgemeine Entwicklung der Löhne hinkte im gleichen Zeitraum deutlich hinterher. Unter Berücksichtigung der Teuerung stiegen die kollektivvertraglichen Mindestlöhne nur um ein Zwanzigstel (+5,2 Prozent). Das zeigt eine Auswertung des Tariflohnindex der Statistik Austria, der Vergütungsberichte der börsennotierten Konzerne sowie der Aktienkurse.

“Die Mindestlöhne der Beschäftigten bleiben auf der Strecke zurück. Es ist eine schiefe Optik, wenn oben mehr als genug da ist und unten bei den Lohnverhandlungen um jeden Cent gefeilscht wird”, so Barbara Schuster, stellvertretende Chefökonomin am Momentum Institut.