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Verkehr blockiert nötige CO2-Reduktion
In Österreich werden im Verkehrssektor im Vergleich zu 1990 um knapp die Hälfte mehr CO2-Emissionen ausgestoßen, wie eine Analyse des Momentum Instituts anlässlich des heutigen Tags des nachhaltigen Verkehrswesens zeigt. Diese bedenkliche Entwicklung im Verkehrssektor verhindert eine ausreichende Reduktion der gesamten CO2-Emissionen erheblich. Seit 1990 schaffte es die Politik lediglich sie um ein Prozent zu senken, obwohl sich Österreich bis 2040 eigentlich zur Klimaneutralität verpflichtet hat.
Verkehr blockiert nötige CO2-Reduktion
In Österreich werden im Verkehrssektor im Vergleich zu 1990 um knapp die Hälfte mehr CO2-Emissionen ausgestoßen, wie eine Analyse des Momentum Instituts anlässlich des heutigen Tags des nachhaltigen Verkehrswesens zeigt. Diese bedenkliche Entwicklung im Verkehrssektor verhindert eine ausreichende Reduktion der gesamten CO2-Emissionen erheblich. Seit 1990 schaffte es die Politik lediglich sie um ein Prozent zu senken, obwohl sich Österreich bis 2040 eigentlich zur Klimaneutralität verpflichtet hat.
Die CO2-Emissionen des Verkehrs betrugen 1990 13,8 Millionen Tonnen und stiegen im Jahr 2022 auf 20,5 Millionen Tonnen an – ein Anstieg um 49 Prozent. Machten sie 1990 noch knapp ein Fünftel (22 Prozent) aller CO2-Emissionen in Österreich aus, ist es 2022 bereits ein Drittel. Der größte Treiber der CO2-Emissionen im Verkehr sind Pkw – mit ihnen werden 11,8 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, was einem Fünftel (19 Prozent) sämtlicher CO2-Emissionen im Land entspricht. Auf den Verkehrssektor heruntergebrochen verursachen Fahrten mit dem Pkw 58 Prozent der CO2-Emissionen im gesamten Sektor. Im Vergleich zu 1990 stiegen die Pkw-CO2-Emissionen um 34 Prozent.
Jene von Schwerlastwagen und Bussen stieg im Vergleichszeitraum mit 94 Prozent fast um das Doppelte. Hier waren es 1990 noch 3,3 Millionen Tonnen CO2, 2022 sind es bereits 6,5 Millionen Tonnen CO2. Im Schienenverkehr konnten die CO2-Emissionen um mehr als die Hälfte (-55 Prozent) reduziert werden. “In Sachen CO2-Reduktion kommen wir seit Jahrzehnten nicht vom Fleck, die Situation wird sogar zunehmend schlimmer. Die ausschlaggebendsten Gründe dafür sind der Verkehr mit Pkw und Lkw. Wir müssen mehr auf die Schiene bringen – sowohl Personen als auch Güter, damit wir die Mobilitätswende schaffen und die Klimakrise bekämpfen können”, empfiehlt Barbara Schuster, Klimaexpertin am Momentum Institut.
Schiene verursacht um bis zu 42-mal weniger CO2
Verschieben wir den Verkehr mehr auf die Schiene, birgt das ein enormes Einsparungspotenzial von CO2. E-Autos etwa verursachen im Schnitt 12-mal so viele Emissionen pro Personenkilometer als eine Reise mit dem Zug. Ein Pkw mit Benzin oder Diesel betrieben verursacht bereits 30-mal mehr. Lkw mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen Gewicht 32-mal mehr als ein Güterzug. Inlandsflüge verursachen 42-mal mehr Emissionen als der Weg mit dem Zug und stellen somit in dieser Analyse den größten Klimakiller unter den Mobilitätsformen dar (Privatjets konnten hier nicht analysiert werden). Flüge über 4.000 Kilometer verursachen 18-mal mehr Emissionen, unter 4.000km sind es 29-mal mehr und für Flüge mit einer Strecke unter 1.000km sind es 23-mal mehr Emissionen als mit dem Zug.
“Inlandsflüge in Österreich sind bizarr, da es ein kleines Land ist und es eine gute Zugverbindung zwischen den Bundesländern gibt. Die Distanz zwischen West- und Ostösterreich beträgt gerade einmal 575 km, solche Wege sollten nur noch mit bodengebundenem Transport möglich sein”, so Schuster abschließend.
Das Momentum Institut empfiehlt den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes, sowie des Nachtzugverkehrs um internationale Reisen mittels Schiene zu attraktiveren. Außerdem ist es sinnvoll, den Güterverkehr von Lkw auf die Schiene zu verlagern. Weiters empfiehlt der Think Tank Steuern beim Flugverkehr einzuheben (Kerosinsteuer; Umsatzsteuer auf internationalen Flügen), da durch die immensen Dumping-Preise der Billig-Airlines der Zugverkehr stark an Konkurrenzfähigkeit einbüßt. Öffentlicher Verkehr sollte erschwinglicher, niederschwelliger und ansprechender gestaltet werden.