• Momentum News
  • Posts
  • Teuerung in Österreich: Stromkosten größter Preistreiber

Teuerung in Österreich: Stromkosten größter Preistreiber

Eine aktuelle Berechnung des Momentum Instituts zeigt: Österreich liegt bei der Teuerung in zentralen Lebensbereichen deutlich über dem Durchschnitt des Euroraums. Während die Gesamtinflation im Euroraum aktuell 2 Prozent beträgt, liegt sie in Österreich bei 4,1 Prozent – also mehr als doppelt so hoch. Der gravierendste Unterschied ist bei den Strompreisen zu erkennen, deren Teuerung hierzulande um 17 Prozentpunkte über dem Eurozonen-Schnitt liegt.

sterreich: Inflation bei Grundbedürfnissen überdurchschnittlich hoch. Inflationsraten August 2025. Die Grafik zeigt en Unterschied der Teuerung in Österreich zum Euroraum-Schnitt aufgeschlüsselt unter anderem in die Bereiche: Strom, Freizeit und Kultur, Gesundheit, Restaurants und Hotels, Lebensmittel, Mieten, Bildung und Erhalt der Wohnung.

Besonders problematisch ist, dass es nicht Luxusgüter sind, die in Österreich stärker steigen, sondern die Grundbedürfnisse. Strom, Lebensmittel, Mieten: Für alles, worauf Menschen im Alltag nicht verzichten können, sind die Preise hierzulande weitaus stärker gestiegen als im Rest des Euroraums. Während Strom im Euroraum zuletzt sogar um -0,8 Prozent günstiger wurde, stiegen die Preise in Österreich um 16,2 Prozent. Auch bei Lebensmitteln zeigt sich der Unterschied deutlich: In Österreich verteuerten sie sich um 5 Prozent, im Euroraum nur um 3,2 Prozent. Selbst bei den Mieten zahlen Haushalte hierzulande drauf (plus 4,4 Prozent), während die Preise im europäischen Durchschnitt nur um 2,9 Prozent stiegen.

“Strom, Wohnen, Essen – das sind Grundbedürfnisse und somit Ausgaben, denen niemand entkommen kann. Hier können Familien nicht ausweichen oder sparen, diese Kosten müssen bezahlt werden. Deswegen wiegt die höhere Teuerung in Österreich so schwer”, erklärt Leonard Jüngling, Ökonom am Momentum Institut.

Das Momentum Institut sieht vor allem im Strommarkt dringenden Handlungsbedarf und macht in der aktuellen Policy Note “Stromreform – Wie wir die Strompreise senken” konkrete Vorschläge. Ein günstiges Strom-Grundkontingent soll die Grundversorgung leistbar machen. Wer sehr viel verbraucht, soll dagegen höhere Tarife zahlen. Damit würde Verschwendung eingedämmt und Fairness hergestellt. Zudem braucht es eine stärkere Regulierung des Strommarkts, um exzessive Gewinne der Energieunternehmen zu verhindern, sowie gezielte Entlastungen für Haushalte mit geringen Einkommen zu erreichen.

“Österreich hat ein hausgemachtes Inflationsproblem. Die Regierung muss dort ansetzen, wo die Preissteigerungen tatsächlich entstehen”, erläutert Jüngling abschließend.