- Momentum News
- Posts
- SWÖ-KV: Niedrige Löhne in systemrelevanten Berufen mit hohem Frauenanteil
SWÖ-KV: Niedrige Löhne in systemrelevanten Berufen mit hohem Frauenanteil
Am Dienstag geht es in die erste Verhandlungsrunde der Sozialwirtschaft (SWÖ). Eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt, soziale systemrelevante Berufe werden wesentlich schlechter bezahlt als technische. Weiters zeigt die Analyse: Der Bruttostundenlohn in systemrelevanten Berufen steigt mit einem höheren Männeranteil.
SWÖ-KV: Niedrige Löhne in systemrelevanten Berufen mit hohem Frauenanteil
Am Dienstag geht es in die erste Verhandlungsrunde der Sozialwirtschaft (SWÖ). Eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt, soziale systemrelevante Berufe werden wesentlich schlechter bezahlt als technische. Weiters zeigt die Analyse: Der Bruttostundenlohn steigt mit einem höheren Männeranteil.
In der Betreuung werden brutto pro Stunde im Schnitt 17,23 Euro vergütet - bei einem Frauenanteil von 85 Prozent in der Branche. In der Pflege sind rund 8 von 10 Beschäftigten weiblich, ihnen wird 18,27 Euro brutto pro Stunde bezahlt. “Die durchschnittliche Bezahlung in diesen systemrelevanten Branchen liegt sogar unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Um mindestens 1,83 pro Stunde – bei 38,5 Stunden aufs Jahr gerechnet summiert sich das auf 4.274,27 Euro, die eine Pflegerin weniger bekommt als der Durchschnitt, bei der Pädagogin sind es sogar 6.703,36 Euro”, erläutert Katharina Mader, Chefökonomin am Momentum Institut.
Stark männlich dominierte Berufe in der technischen Daseinsvorsorge hingegen, werden sogar überdurchschnittlich bezahlt. Etwa Berufe in der Informations- und Kommunikationstechnik haben einen Bruttostundenlohn von 26,32 Euro. In der Energieversorgung ist unter vier Beschäftigten lediglich eine Person weiblich, im Schnitt beträgt der Stundenlohn brutto um 8 Euro mehr als im Gesamtwirtschaftlichen-Durchschnitt.
Es sind immer noch vor allem Frauen, die unterirdisch schlecht bezahlt werden und überdurchschnitt viel leisten. Wer in der Pflege oder in der Betreuung arbeitet, arbeitet jetzt schon oft an der absoluten Belastungsgrenze, oder sogar weit darüber. “Und wir brauchen Menschen in diesen Berufen händeringend in der Zukunft. Bis 2030 brauchen wir 90.000 Beschäftigte zusätzlich in der Pflege und bis zu 20.000 in der Kinderbetreuung. Ein schlechter Lohnabschluss wäre ein brandgefährliches Signal und es wird zur Herkulesaufgabe Menschen in diese Branchen zu bringen, die unser Leben am Laufen halten“, gibt Mader zu bedenken.