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Studie: Investitionsstau kostet Österreich Milliarden an Wachstum

Österreichs Wirtschaft hinkt dramatisch hinter dem EU-Durchschnitt her. In den vergangenen fünf Jahren wuchs die heimische Wirtschaftsleistung mit nur 1,2 Prozent um ein Vielfaches langsamer als jene der Europäischen Union (5,4 Prozent). Eine neue Studie des Momentum Instituts analysiert erstmals detailliert, warum Österreich zurückfällt – und zeigt auf, welche Maßnahmen jetzt dringend nötig sind, um den Anschluss nicht dauerhaft zu verlieren.

Besonders alarmierend ist der Rückgang der Investitionen. Die Investitionsausgaben von Unternehmen und Haushalten sanken in Österreich deutlich stärker als im EU-Durchschnitt. Dieser Rückgang kostete Österreich knapp 3 Prozentpunkte an Wirtschaftswachstum, verglichen mit nur 0,3 Prozentpunkten in der EU. Besonders gravierend war der Rückgang im Bauwesen, der allein 2 Prozentpunkte dieses Verlustes ausmacht. „Ohne rasche staatliche Intervention droht aus dem momentanen Investitionsstau eine nachhaltige Wachstumskrise zu werden“, warnt Oliver Picek, Chefökonom des Momentum Instituts. Die Grafik verdeutlicht die Wachstumsflaute Österreichs im europäischen Vergleich: Während die EU insgesamt deutlich zulegte, bleibt Österreich deutlich zurück.

Zusätzlich belastet der stagnierende private Konsum die Wirtschaft. Der private Konsum trug in der EU zwei Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum bei, in Österreich nur 0,6 Prozentpunkte. Trotz umfangreicher Steuersenkungen profitierten hauptsächlich besserverdienende Haushalte, während die breite Masse der Bevölkerung unter hoher Inflation und geringer Kaufkraft leidet.

Gerade in Zeiten angespannter Budgetsituation ist Wirtschaftswachstum essenziell, um schmerzhafte Kürzungen oder Steuererhöhungen zu vermeiden. Nur eine wachsende Wirtschaft schafft Arbeitsplätze, erhöht das Steueraufkommen und reduziert Sozialausgaben. “Fehlt das Wachstum, droht eine Abwärtsspirale aus Sparpaketen, wirtschaftlicher Stagnation und steigender Arbeitslosigkeit“, betont Chefökonom Oliver Picek die zentrale Rolle des Wachstums in der aktuellen Lage. Die derzeitige Wachstumsflaute zieht sich durch alle Branchen, neben dem Bau sind besonders Tourismus, Handel und Dienstleistungen betroffen.

Oliver Picek fordert daher ein rasches Umsteuern: „Um Österreich wieder auf Wachstumskurs zu bringen, braucht es dringend gezielte Maßnahmen, die besonders einkommensschwächere Haushalte stärken. Nur durch sozial gerechte Investitionen und Umverteilung kann der Konsum wieder angekurbelt werden.“

Das Momentum Institut empfiehlt ein umfassendes Maßnahmenpaket um Österreichs Wirtschaft wieder auf Wachstum zu drehen. Nötig dafür ist es, die Energiepreise zu senken, eine Lockerung der Zinspolitik zu forcieren, umfassende staatliche Investitionen in den Wohnbau und Steuerentlastungen gezielt einkommensschwachen Haushalten zugutekommen zu lassen.

Die vollständige Studie mit detaillierten Grafiken und konkreten Maßnahmenempfehlungen finden Sie hier zum Download.