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Pensionserhöhung: Kleine Pensionen über Inflationsrate erhöhen
Die Bundesregierung schnürt ein Mini-Sparpaket bei der Pensionserhöhung. Die soziale Staffelung bleibt für höhere Pensionen, entfällt aber für kleine und mittlere Einkommen. Weil die Teuerung für Pensionist:innen (bis zu 3 Prozent) über der allgemeinen Inflationsrate (2,7 Prozent) liegt, empfiehlt das Momentum Institut als Nachbesserung eine Erhöhung über der Inflationsrate für kleine Pensionen.

Die soziale Staffelung findet für Pensionist:innen mit höheren Pensionen ab 2.500 Euro brutto statt. Sie bekommen lediglich einen Fixbetrag von 67,50 Euro, und damit unter der Inflationsrate. Ein Pensionist mit 3.000 Euro Bruttopension im Monat verliert auf das ganze Jahr 2026 gerechnet brutto 189 Euro im Vergleich zur vollen Inflationsabgeltung. Ein Pensionist mit 4.000 Euro im Monat verliert sogar brutto 567 Euro.
Dazu kommt noch, dass die Teuerung für Pensionist:innen im vergangenen Jahr höher ausfiel als für den Durchschnitt der Bevölkerung. Rechnet man das mit ein, fällt selbst die „Mindestpensionist:in“ (Ausgleichszulagenbezieher:in) mit 1.274 Euro Bruttomonatspension um 34 Euro brutto im Jahr um.
Die soziale Staffelung entfällt diesmal aber für kleine und mittlere Pensionen. Bei vergangenen Erhöhungen haben sie oft mehr als die durchschnittliche Teuerung erhalten. Diesmal bekommen sie nur die durchschnittliche Teuerung abgegolten. „Dass höhere Pensionen weniger erhöht werden, ist solidarisch. Aber wenn ärmere Pensionist:innen nichts von diesem Verzicht haben, ist das Ganze ein Sparpaket auf Kosten der Pensionist:innen“, sagt Miriam Frauenlob, Ökonomin am Momentum Institut.

Die Verbraucherpreise sind für Pensionist:innen in den vergangenen zwölf Monaten (August 2024 bis Juli 2025) stärker gestiegen als für die Bevölkerung insgesamt. Die Pensionen werden allerdings nur mit dem Gesamt-Durchschnitt erhöht (Anpassungsfaktor 2,7 Prozent). Mit 2,8 Prozent liegt die Teuerung für Pensionist:innen leicht darüber. Für alleinlebende Pensionist:innen, überwiegend Frauen, liegt die Teuerung jedoch mit 3 Prozent spürbar darüber. Derweil ist bereits jetzt jede dritte alleinlebende Frau in Pension armutsgefährdet. Das entspricht 118.000 Frauen. Das Momentum Institut schlägt deshalb vor, Pensionen bis 1.700 Euro über der durchschnittlichen Teuerung zu erhöhen.
„Die Teuerung zieht aktuell wieder stark an. Die Unternehmen erhöhen die Preise schneller, als der Staat mit den Pensionen nachkommt. Eine Erhöhung über der aktuellen Teuerung ist für kleine und mittlere Pensionen notwendig, damit die Pensionist:innen ohne zu große Kaufkraftverluste durch das Jahr 2026 kommen“, so Frauenlob.