Neuer Armutsreport: Wer arm ist, bleibt arm

Neuer Armutsreport: Wer arm ist, bleibt arm

Sehr geehrte Damen und Herren,

gerne möchte ich Sie über unseren neuen Armutsreport: Wer arm ist, bleibt arm informieren. Dieser Report analysiert die Dimensionen von Armut in Österreich sowie Ziele, Maßnahmenpakete und Versäumnisse der aktuellen Bundesregierung bei der Armutsbekämpfung.

Die Regierung hat es sich als Ziel gesetzt, den Anteil von armutsgefährdeten Menschen innerhalb ihrer Legislaturperiode zu halbieren. Im Regierungsprogramm hält sie zudem fest: Ein besonderer Fokus wird auf die Bekämpfung von Kinderarmut gelegt. Die Amtszeit der Bundesregierung neigt sich dem Ende zu – von einer Halbierung der Armutsgefährdung sowie der Abschaffung von Kinderarmut sind wir weit entfernt.

Vielmehr ist der Fall: Die Zahl der armutsgefährdeten Erwachsenen und Kinder ist seit Regierungsantritt wieder gestiegen. Besonders stark betroffen sind vulnerable Gruppen, wie Erwerbsarbeitslose, Alleinerziehende, Mehrkindhaushalte, Mieter:innen, Pensionist:innen und Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft.

Zentrale Ergebnisse: 

  • 1,3 Millionen Menschen in Österreich sind trotz Sozialleistungen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, 336.000 Menschen sind erheblich materiell und sozial depriviert

  • Jedes fünfte Kind lebt unter der Armutsgefährdungsgrenze

  • Sozialleistungen sind immer noch nicht armutsfest: Einer durchschnittlichen Bezieherin von Mindestsicherung fehlen 518 Euro auf die Armutsgefährdungsschwelle (1.572 Euro bei 1-Personen-Haushalt), Erwerbsarbeitslosen im Schnitt 418 Euro und bei der Mindestpension (Ausgleichszulage) fehlen 277 Euro

  • Jede:r zweite Erwerbsarbeitslose (mind. 6 Monate arbeitslos) ist armutsgefährdet

  • Jede zweite Alleinerzieherin ist armuts- oder ausgrenzungsgefährdet

  • Die Armutsgefährdung von Alleinerziehenden wird unterschätzt; tatsächlich müsste sie um 204 Euro pro Monat für ein Kind und um 126 Euro pro Monat für zwei Kinder höher angesetzt sein

  • 2023 waren insgesamt etwa 316.000 Menschen (ca. 8 Prozent der Personen im Erwerbsalter) erwerbstätig und dennoch arm. Ein Drittel von ihnen sind alleinerziehende Frauen

  • Die Armutsgefährdung von Menschen, die im Eigentum leben ist gesunken, während sie bei Mieter:innen den höchsten Wert in 15 Jahren erreicht

Bei weiteren Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit besten Grüßen,

das Momentum Institut