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Mietpreisbremse im ungeschützten Neubau schützt rund 430.000 Haushalte

Mit der bisher beschlossenen Mietpreisbremse der Bundesregierung bleibt rund ein Viertel aller Miethaushalte im Land weiterhin den übermäßigen Mieterhöhungen ausgesetzt. In Tirol, Vorarlberg und Salzburg bleiben sogar jeweils 4 von 10 Mietwohnungen gänzlich ungeschützt, wie eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt. Umfasst die Mietpreisbremse auch den ungeschützten Bereich, entlastet das rund 430.000 Haushalte in Österreich.

Die bisher beschlossene Mietpreisbremse greift in Salzburg (39 Prozent), Vorarlberg (41 Prozent) und Tirol (45 Prozent) für einen großen Anteil der Mietwohnungen nicht, da freifinanzierte Neubauten von der Deckelung ausgenommen sind. Dort sind die Mieten jedoch am teuersten. Im Burgenland bleiben 12 Prozent der Mietwohnungen im Bundesland unangetastet, 18 Prozent sind es jeweils in Niederösterreich und Wien. Auch Kärnten und Oberösterreich liegen mit einem Anteil von 22 bzw. 23 Prozent an ungeschützten Wohnungen von allen Mietwohnungen etwas unter dem österreichweiten Schnitt. Die Steiermark verzeichnet mit 31 Prozent überdurchschnittlich viele ungeschützte Mieten. Österreichweit wohnt knapp ein Viertel der mietenden Haushalte in freifinanzierten Neubauten.

Bisher nicht von Mietendeckel erfasst: Im Westen mieten 4 von 10 am freien Mietmarkt. Die Grafik zeigt den Anteil freifinanzierter Neubauten an allen Mietwohnungen.

Die meisten freifinanzierten Neubauten sind in Wien (135.100 Wohnungen), die wenigsten im Burgenland (3.600 Wohnungen). Mehr als ein Viertel der betroffenen Neubauten (116.200) befindet sich in den westlichen Bundesländern Vorarlberg (25.300 Wohnungen), Tirol (52.000 Wohnungen) und Salzburg (38.900 Wohnungen). Auch in Niederösterreich (37.700 Wohnungen), Kärnten (20.200 Wohnungen), der Steiermark (62.700 Wohnungen) und Oberösterreich (54.500 Wohnungen) gibt es tausende Wohnungen, die aktuell von der Mietpreisbremse nicht umfasst sind.

Freifinanzierter Neubau nach Bundesländern. Die Grafik zeigt die Anzahl von freifinanzierten Neubauwohnungen für jedes österreichische Bundesland. Insgesamt gibt es in Österreich 430.000 ungeschützte Neubaumieten.

Darf das Höchstpreissegment, also der freifinanzierte Neubau, weiterhin ungehemmt die Mieten in lichte Höhen schrauben, straucheln nicht nur die Mieter:innen selbst. “Damit schwächt die Regierung auch den geschützten und vergleichsweise erschwinglichen Mietmarkt. Denn sind diese gezwungen die Mieten niedrig zu halten, während das ungeschützte Segment die Mieten weiter in die Höhe peitschen kann, dann entsteht eine Schieflage. Gemeinnützigen könnte dann das Geld fehlen weitere Grundstücke zu kaufen und mehr geschützten Wohnraum zu bauen”, so Barbara Schuster, stellvertretende Chefökonomin am Momentum Institut. Das Momentum Institut empfiehlt eine lückenlose Mietpreisbremse für sämtliche Mietsegmente.