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Metaller-Abschluss: Kräftiger Kaufkraftgewinn für Beschäftigte zu erwarten
Der heutige Lohnabschluss wird den Beschäftigen in der Metallindustrie auch nächstes Jahr noch ein ordentliches Kaufkraftplus bringen. Die Löhne steigen um 4,8 Prozent, die Preise nach Prognosen aber nur um 2,3 Prozent, wie eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt.
Metaller-Abschluss: Kräftiger Kaufkraftgewinn für Beschäftigte zu erwarten
Der heutige Lohnabschluss wird den Beschäftigen in der Metallindustrie auch nächstes Jahr noch ein ordentliches Kaufkraftplus bringen. Die Löhne steigen um 4,8 Prozent, die Preise nach Prognosen aber nur um 2,3 Prozent, wie eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt.
Der Kaufkraftgewinn für die meisten Beschäftigten in der Metallindustrie wird im kommenden Jahr voraussichtlich 2,3 Prozent ausmachen. Damit steigen die Löhne stärker als die erwartete Teuerung. Der Gewinn an Kaufkraft fällt schwächer aus als im letzten Jahr (+5,6 Prozent). „Dennoch wird erst 2025 der Schaden behoben sein, den die rasante Teuerung bei den Löhnen angerichtet hat“, sagt Oliver Picek, Chefökonom am Momentum Institut. Denn 2021 und 2022 erhöhten die Unternehmen die Preise deutlich stärker als die Löhne. Die Kaufkraft der Löhne sank um 1,1 bzw. 5,2 Prozent. Im Vorjahr stiegen Löhne und Preise fast im Gleichklang. Das zeigt eine Analyse auf Basis von Daten des Tariflohnindex und der Verbraucherpreise der Statistik Austria sowie der Inflationsprognose der Oesterreichischen Nationalbank.
Industrie-Rezession: Zinsen und Energiepreise als Stolpersteine, nicht Löhne
Die Industrie befindet sich seit drei Jahren in einer Rezession. Um ein Fünftel und damit am stärksten eingebrochen ist die Produktion in Industriebranchen, die von der Bauwirtschaft abhängig sind (19,9 Prozent). In Industriezweigen, die mit viel Energie produzieren müssen, beträgt der Produktionsrückgang 12,8 Prozent. Die Metallbranche macht einen bedeutenden Teil davon aus. Für schwer von der Rezession getroffene Betriebe gibt es eine Ausweichklausel im Metaller-Kollektivvertrag, mit der etwas geringere Lohnerhöhungen möglich sind. „Eine Ausweichklausel ist aufgrund der länger andauernden Krise hilfreich, vor allem weil das Arbeitsministerium derzeit kaum Kurzarbeit zur Beschäftigungssicherung gewährt. Die Klausel sollte aber möglichst bald wieder abgeschafft werden, weil sie einigen Betrieben einen unfairen Kostenvorteil gegenüber allen anderen Mitbewerbern verschafft“, so Picek.
Einen mittleren Einbruch der Industrieproduktion erlebt die exportabhängige Industrie mit 6,8 Prozent. Fast spurlos vorüber geht die Industrierezession jedoch an den besonders lohnintensiven Branchen mit vielen Mitarbeiter:innen bzw. hohen Löhnen. Im Mittel sank die Produktion dort nur leicht um -0,8 Prozent. Zur Analyse wurden die Industrieproduktion von Juli 2024 im Vergleich zu Jänner 2022 analysiert. „Höhere Löhne stärken die Kaufkraft. Für die Rezession in der Industrie hauptverantwortlich sind aber die zu hohen Energiepreise sowie ein Auftragsmangel, der zu wesentlichen Teilen in Europa hausgemacht ist. Würde die Europäische Zentralbank etwa die Zinsen rascher senken, kämen der Export nach Europa und die Bauwirtschaft endlich wieder in die Gänge. Und damit auch die Industriezweige, die vom Bau abhängen. Die kommende Regierung muss zudem die erneuerbare Energieproduktion ausbauen, damit die Strompreise stärker sinken“, so Picek abschließend.