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Konjunktur: Auftragsmangel großtes Hindernis fur heimische Betriebe
Konjunktur: Auftragsmangel größtes Hindernis für heimische Betriebe
Die schlechte Konjunktur macht den heimischen Betrieben zu schaffen. Zu wenig Absatz und fehlende Aufträge hindern je ein Viertel der Industriebetriebe und Dienstleistungsfirmen daran mehr zu produzieren. Die Unternehmen geben die Nachfrageschwäche als wichtigsten Faktor für Produktionseinschränkungen an, vor Personalmangel und Materialengpässen. Das zeigt eine Auswertung des Momentum Instituts auf Basis einer langjährigen Umfrage der Europäischen Kommission unter Betrieben.
Industrie: Über ein Viertel der Betriebe von mangelnder Nachfrage betroffen
Im zweiten Quartal 2024 sehen 27 Prozent der Industriebetriebe die schwache Nachfrage als Problem. Der Absatz- und Auftragsmangel ist der wichtigste Grund für eine Einschränkung ihrer Produktion. Damit schlägt die allgemeine Konjunkturschwäche auf die heimischen Betriebe voll durch. Weniger häufig nennen die Unternehmen die Suche nach Fachkräften (13,1 Prozent) und einen Materialengpass (8,4 Prozent) als Hindernisse für eine Ausweitung ihrer Produktion. Noch vor zwei Jahren (Frühjahr 2021 bis Winter 2022) war das anders. Der Mangel an Material, Ausrüstungen, Fabriken und Maschinen war der dominante Faktor: Im Höchststand benannten ihn bis zu 44,2 Prozent der Betriebe als Problem (zweites Quartal 2022).
Dienstleistungen: Absatzschwäche überholt Personalmangel als größtes Problem
Auch im Dienstleistungsbereich hat der Absatzmangel den Personalmangel als größtes Problem abgelöst. Im zweiten Jahresviertel 2024 beschrieben 24,4 Prozent der Betriebe den fehlenden Absatz als Problem. Noch vor zwei Jahren (Frühjahr 2022) nannten lediglich 8,5 Prozent der Betriebe den Absatz als Grund für weniger Produktion.
Damit überholt er den Personalmangel mit 19,7 Prozent Nennungen (2. Quartal 2024). Der war von Herbst 2021 bis Winter 2023 das überwiegende Problem für Dienstleistungsunternehmen. Im Herbst 2022 – zur Hochzeit des Post-Corona Aufschwungs – sahen noch 41,1 Prozent der Dienstleister die Fachkräfteknappheit als Grund für eine Einschränkung ihrer Geschäftstätigkeit. Seitdem haben sich die Nennungen mehr als halbiert. Ein wahrnehmbares, aber untergeordnetes Problem ist der Zugang zu Finanzierungen mit 8,2 Prozent an betroffenen Betrieben im zweiten Quartal 2024.
Ähnlich ist die Lage im Baugewerbe im zweiten Quartal 2024. Den Auftragsmangel nennen 24,1 Prozent der Betriebe als führendes Problem, die Personalknappheit folgt mit 23,7 Prozent knapp dahinter. Nur wenige Firmen sehen ihren Bau durch ihre Finanzierung (4 Prozent), schlechtes Wetter (3,8 Prozent) oder andere Faktoren (4,2 Prozent) eingeschränkt.
„Die Wirtschaft in Österreich und der EU schwächelt. Um sie wieder zum Laufen zu bringen, muss die Europäischen Zentralbank die Zinsen senken, und die Bundesregierung Konjunkturpakete auflegen. Insbesondere sollte der Staat wieder selbst beginnen leistbare Wohnungen zu bauen, wenn es die privaten Firmen nicht mehr tun“, so Oliver Picek, Chefökonom am Momentum Institut.