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Handel: Über ein Drittel der Beschäftigten bekommt unter 2.500 brutto
Handel: Über ein Drittel der Beschäftigten bekommt unter 2.500 brutto
Am Donnerstag geht der Handel in die fünfte Runde der Lohnverhandlungen. Das Momentum Institut hat berechnet, wie vielen Beschäftigten im Handel ein monatliches Bruttogehalt unter 2.500 Euro bezahlt wird. Insgesamt bekommen rund 161.000 Beschäftigte einen Bruttolohn unter 2.500 Euro für Vollzeitarbeit, was etwa 1.825 Euro netto entspricht.
Insgesamt arbeiten rund 430.000 Menschen in Österreich im Handel. Die meisten davon sind in Niederösterreich beschäftigt. Von den rund 80.100 niederösterreichischen Beschäftigten bekommen etwa 27.000 weniger als 2.500 brutto monatlich. Die zweitgrößte Anzahl an Beschäftigten im Handel weist Wien mit rund 77.250 Angestellten auf. In der Bundeshauptstadt bekommt knapp die Hälfte der Handelsbeschäftigten unter 2.500 Euro brutto – knapp zwei Drittel (rund 20.100) davon sind Frauen.
Den größten Anteil an Beschäftigten mit unter 2.500 Euro brutto hat Wien mit 42,9 Prozent, gefolgt von Kärnten mit 41,8 Prozent und Oberösterreich mit 40,3 Prozent. Die niedrigste Quote an unterbezahlten Handelsbeschäftigten weist Salzburg auf. Weniger als jede:r dritte Beschäftigte (30,2 Prozent) erhält unter 2.500 Euro brutto im Monat. Auch in Tirol (32,7 Prozent) und Niederösterreich (33,4 Prozent) ist die Quote der Niedrigverdiener:innen im Österreich-Vergleich etwas geringer, dennoch bekommt rund jede:r Dritte weniger als 2.500 Euro brutto im Monat. Im Österreich-Schnitt trifft das auf knapp jede:n vierte:n (37,7 Prozent) Handelsangestellte:n zu.
Frauen werden im Handel schlechter bezahlt als Männer. In Österreich insgesamt bekommt fast jede zweite Beschäftigte im Handel weniger als 2.500 Euro brutto im Monat. Im Vergleich dazu fällt nur einer von vier Männern österreichweit unter die Geringverdiener im Handel (25,2 Prozent). In Kärnten erzielt sogar mehr als jede zweite Frau ein niedriges Gehalt (52 Prozent), in Oberösterreich genau jede zweite (50 Prozent). In Salzburg (39,1 Prozent) und Niederösterreich (41,4 Prozent) ist der Anteil an Niedrigverdienerinnen minimal besser, obwohl auch dort vier von zehn Frauen unter 2.500 Euro brutto bezahlt bekommen.
Zwecks Vergleichbarkeit wurden alle Teilzeitgehälter auf Vollzeit hochgerechnet. Angesichts der österreichweit niedrigen Löhne im Handel empfiehlt das Momentum Institut eine ausreichende Anpassung der Löhne auch im Handel, zumindest um die rollierende Inflationsrate. „Gerade die vergleichsweise schlecht bezahlten Handelsangestellten haben einen Teuerungsausgleich ihrer Löhne und Gehälter nötig“, so Sturn abschließend.