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AMS: Förderbudget 2025 preisbereinigt auf Tiefststand

Die Arbeitslosigkeit steigt. Der Förderbedarf für Arbeitslose steigt mit. Trotzdem erhält das AMS nächstes Jahr ein niedrigeres Förderbudget als heuer. Berücksichtigt man die Kaufkraft – wie viele Fördermaßnahmen das AMS damit setzen kann – liegt das Förderbudget 2025 am tiefsten Stand seit mindestens 2013. Das Momentum Institut empfiehlt eine Nachbesserung.

AMS: Förderbudget 2025 preisbereinigt auf Tiefststand

Die Arbeitslosigkeit steigt. Der Förderbedarf für Arbeitslose steigt mit. Trotzdem erhält das AMS nächstes Jahr ein niedrigeres Förderbudget als heuer. Berücksichtigt man die Kaufkraft – wie viele Fördermaßnahmen das AMS damit setzen kann – liegt das Förderbudget 2025 am tiefsten Stand seit mindestens 2013. Das Momentum Institut empfiehlt eine Nachbesserung.

Trotz steigender Arbeitslosenzahlen kommt es zu Kürzungen im Förderbudget des Arbeitsmarktservice (AMS). Im Oktober waren 32.800 Personen mehr arbeitslos oder in Schulung als ein Jahr davor. Im kommenden Jahr soll die Arbeitslosenzahl laut Wirtschaftsprognosen weiter steigen. Dennoch sinkt das Förderbudget des AMS für 2025 um 95 Millionen Euro. Es liegt mit 1,32 Milliarden Euro nächstes Jahr unter dem heurigen Budget mit 1,42 Milliarden.

Reales AMS-Förderbudget auf Rekord-Tief

Berücksichtigt man die Inflation seit 2013, befindet sich das geplante Förderbudget 2025 auf einem Tiefststand. Die Teuerung trifft das AMS, weil Kurse, Ausbildungen und Förderungen mehr kosten als zuvor. Hatte das AMS typischerweise teils deutlich über eine Milliarde Euro an realen Mitteln zur Verfügung, um Arbeitslose zu unterstützen, kann es nächstes Jahr nur mehr Fördermaßnahmen im Wert von 943 Millionen Euro setzen und liegt damit unter der Milliardengrenze. Mit dem Förderbudget bezahlt das AMS etwa Kurse für wiedereinsteigende Mütter, mehrjährige Berufsausbildungen für Fachkräfte, Programme für Jugendliche, Eingliederungsbeihilfen für Betriebe, damit sie Langzeitarbeitslose einstellen, oder Jobs in sozialökonomischen Betrieben, um Menschen wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen.

Fördermittel pro arbeitsloser Person auf 10-Jahres-Tief

Mit dem preisbereinigten Budget kann das AMS weniger Geld in arbeitslose Menschen investieren. Die Fördermittel pro erwarteter arbeitsloser Person fallen im kommenden Jahr auf ein 10-Jahres-Tief: 2025 stehen nur mehr 3.550 Euro zur Verfügung. Heuer kann das AMS 3.863 Euro pro Kopf ausgeben. Der Höchststand 2022 mit 5.443 Euro ist in weite Ferne gerückt. Lediglich 2015 lag das reale Förderbudget auf einem ähnlich tiefen Niveau wie nun prognostiziert – mit 3.545 Euro pro arbeitsloser Person. Im Ausnahme-Jahr 2020 lag das Förderbudget aufgrund von Corona ohne Kurzarbeit mit 3.083 Euro pro Person zwar darunter. Inklusive Kurzarbeit war es jedoch mit 17.618 Euro deutlich höher. Die Teuerung ist in dieser Berechnung berücksichtigt – alle Werte wurden in Euro des Jahres 2024 umgerechnet.

Das Momentum Institut empfiehlt, dem AMS die erwartete Teuerung des nächsten Jahres (2,2 Prozent) auszugleichen und das Förderbudget pro erwarteter arbeitsloser Person zumindest wieder auf 4.000 Euro aufzustocken. Das AMS-Förderbudget müsste demnach auf mindestens 1,55 Milliarden Euro für 2025 steigen – das entspricht 227 Millionen Euro mehr als heuer.

„Die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert sich. Die Arbeitslosigkeit steigt und die offenen Stellen gehen zurück – denn auch die Insolvenzen steigen. Wenn dem AMS die Mittel fehlen, kommt das zur Unzeit“, befürchtet Oliver Picek, Chefökonom am Momentum Institut.