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Vorbild Apple? 17 ATX-Konzerne in Steueroasen
Auch teilstaatliche Telekom, OMV und Post betroffen. Republik entgehen jährlich 1,3 Milliarden Euro durch Steuervermeidung.
Heute entscheidet das Gericht der Europäischen Union, ob der Technologiegigant Apple in Irland 13 Milliarden Euro an Steuern plus Zinsen nachzahlen muss. Die EU-Kommission plant laut „Financial Times“ zudem, den Steuerwettbewerb innerhalb der EU deutlich zu beschränken.
ATX-Konzerne im Steuersumpf
Wie eine Analyse des Momentum Instituts zeigt, unterhalten auch 17 der 20 größten börsennotierten Firmen Österreichs bis zu 199 Tochtergesellschaften in Steuersümpfen.
Viele davon befinden sich in der EU, folgt man den Definitionen der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam oder des Tax Justice Network mit seinem Corporate Tax Haven Index. Die einschlägige EU-Liste weist hingegen viele aus politischen Gründen nicht aus.
OMV, Telekom und Post mit Töchtern in Niedrigsteuerländern
Darunter sind auch die Telekom Austria, die OMV, und die Post. An ihnen hält die Republik Österreich 28,42% (Telekom), 31,5% (OMV) und 52,8% (Post) der Anteile.
Für Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts, wirft das die grundsätzliche Frage auf: „Wozu benötigen teilstaatliche Unternehmen Briefkastenfirmen in Steueroasen und warum stellt das die Politik nicht einmal im eigenen Einflussbereich ab?“
1,3 Mrd. Euro weniger für Bildung, Gesundheit, Infrastruktur
Hochgerechnet auf das Jahr 2018 entgehen Österreich durch Gewinnverschiebungs-Tricks rund 1,3 Milliarden Euro an Steuern.
Das ist ungefähr so viel, wie die Mindestsicherung kostet. Der Großteil der Profite wird in die Schweiz, nach Irland, die Benelux-Staaten und nach Malta verschoben.
Alle Details zur Steuervermeidung von Konzernen in unseren Policy Briefs:
Die Exposure von ATX-Unternehmen - Policy Brief zum Download
Steuervermeidungsstrategien multinationaler Unternehmen kosten den österreichischen Staat jährlich EUR 1,3 Mrd. Policy Brief von Konstantin Wacker (Uni Groningen).