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Teuerungsrate liegt für Frauen deutlich höher 

10,6 Prozent betrug die Inflation im November laut Schnellschätzung der Statistik Austria. Die Teuerung wirkt jedoch nicht auf alle gleich. Bei Betrachtung nach Geschlechtern zeigt sich, dass die Inflation derzeit Frauen stärker trifft als Männer. Das geht aus dem aktuellen Teuerungsreport des ökosozialen Momentum Instituts hervor.

Bei der Teuerung ist ein deutlicher Unterschied zwischen Frauen und Männern zu erkennen: Frauen treffen die steigenden Preise stärker. Ein Grund dafür ist, dass Frauen im Schnitt deutlich weniger verdienen als Männer. Im untersten Einkommensfünftel der Haushalte liegt der Frauenanteil bei 58 Prozent, im obersten Fünftel nur mehr bei 47 Prozent. Frauen sind also überproportional in den unteren Einkommensgruppen vertreten. Dort ist aber auch die Belastung durch die teuerungsbedingten Mehrkosten am höchsten: 10,8 Prozent des Einkommens machen sie hier monatlich aus. Im reichsten Fünftel sind es lediglich 5,3 Prozent.

Wie stark ein Haushalt von der Inflation betroffen ist, hängt vor allem von seinen Konsumgewohnheiten ab. Wenn mehr Geld in Bereiche fließt, in denen die Preise stärker steigen, ist auch die individuelle Inflationsrate höher. Aktuell sind gerade die Bereiche Energie, Wohnen und Lebensmittel die Preistreiber. Frauen wenden einen höheren Anteil ihres Einkommens für diese Grundbedürfnisse auf, quer über alle Einkommensgruppen. “Die Preissteigerung in diesem Bereich kostet Frauen im untersten Einkommensfünftel durchschnittlich 5,5 Prozent des verfügbaren Monatseinkommens, bei Männern liegen die Kosten um 0,4 Prozentpunkte niedriger. Für sie dominieren vor allem die Ausgaben im Bereich Verkehr”, erklärt Alexander Huber, Ökonom am Momentum Institut.

Im Gegensatz zu wenig treffsicheren Einmalzahlungen empfiehlt das Momentum Institut Maßnahmen, die zielgenau die Preise im Bereich der Grundbedürfnisse dämpfen. Dazu zählt einerseits ein Gaspreisdeckel nach Vorbild der Strompreisbremse. Im Bereich Wohnen empfiehlt sich eine Mietpreisbremse, wie sie bereits in anderen EU-Ländern in Kraft ist. “Preise für essenzielle Lebenserhaltungskosten direkt zu dämpfen wirkt treffsicherer als pauschale Ausgleichszahlungen, denn gerade jene mit niedrigem Einkommen spüren die Teuerung vor allem im Bereich der Grundbedürfnisse”, so Huber.

Den Teuerungsreport als PDF zum Download gibt es auf unserer Website.

Die Teuerung trifft nicht alle gleich. Wer von den steigenden Preisen besonders betroffen ist, analysiert unser neuer Teuerungsreport.