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Tanken ist um Ostern um bis zu 17 Prozent zu teuer
Wer mit dem Auto in den Osterurlaub fährt, zahlt zwischen 10 Cent pro Liter Benzin und 25 Cent pro Liter Diesel zu viel, zeigen Berechnungen des Momentum Instituts. Der zusätzliche Gewinn von rund EUR 1,6 Millionen pro Tag fließt in die Kassen der Mineralölkonzernen.
Die Rohölpreise nähern sich zwar mittlerweile wieder dem Vorkriegsniveau von 52 Cent pro Liter. Die Raffinerie- und Handelsspanne, also die Differenz zwischen dem Ölpreis und dem Netto-Verkaufspreis, ist bei Diesel mit 47 Cent immer noch fast doppelt so hoch wie der Fünf-Jahres-Schnitt. Insgesamt kostet der Liter Diesel 33 Cent mehr als noch Mitte Februar. Für Benzin liegt die Differenz bei 30 Cent pro Liter, um 10 Cent über dem Durchschnitt. Durch die erhöhten Gewinnaufschläge konnten Mineralölkonzerne seit Kriegsbeginn insgesamt zusätzliche EUR 79 Millionen einnehmen.
Der Osterbesuch einer Wiener Familie nach Innsbruck und retour mit dem Auto kann teuer kommen. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 6,5 Liter Diesel pro 100 km muss sie dafür EUR 20 mehr zahlen als zu Beginn des Kriegs in der Ukraine. Mehr als die Hälfte davon (EUR 11,7) wandert durch die erhöhten Gewinnaufschläge direkt an die Mineralölkonzerne. Fährt die Familie einen Benzinverbrenner, belaufen sich die Mehrkosten auf EUR 13, wovon rund EUR 6 an die Mineralölindustrie fließen.
„Im Windschatten des Kriegs machen manche Unternehmen ein ordentliches Körberlgeld. Während der Rohölpreis bereits wieder sinkt, können Mineralölkonzerne ihre Gewinnspanne mit dem Preisaufschlag deutlich steigern – auf Kosten der Konsumenten und Konsumentinnen, die ohnehin schon in allen Bereichen des täglichen Lebens mit steigenden Preisen zu kämpfen haben“, kritisiert Oliver Picek, Chefökonom am Momentum Institut.
Um den steigenden Spritpreisen entgegenzuwirken, empfiehlt das Momentum Institut einen Preisdeckel auf die Gewinnspanne der Mineralölkonzerne. Ihren Aufschlag könnte man etwa beim langjährigen Mittel von 20 Cent pro Liter Benzin bzw. 25 Cent pro Liter Diesel kappen. „Ein Deckel auf die Marge der Mineralölkonzerne hat den Vorteil, dass die Teuerung direkt gedämpft wird. Kriegsgewinne entstehen so erst gar nicht“, so Picek.