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Steuersenkung für Unternehmen kostet 7,6 Mrd. Euro bis 2030
Trotz der hohen Kosten der von der Regierungskoalition angekündigten Senkung der Körperschaftsteuer (KöSt) sind positive Effekte auf Wirtschaftswachstum, Beschäftigung oder Löhne keinesfalls garantiert. Die türkis-grüne Koalition will die Körperschaftsteuer von aktuell 25 Prozent auf 23 Prozent senken.
"Anders als die Senkungen der Einkommensteuer, die durch die kalte Progression über die Zeit ausgeglichen werden, führt der niedrigere KöSt-Tarif zu dauerhaft niedrigeren Staatseinnahmen. Bis 2030 kostet das rund 7,6 Milliarden Euro", sagt Momentum-Chefökonom Oliver Picek.
Das KöSt-Aufkommen ist sehr ungleich zwischen den Unternehmen verteilt. Dabei tragen nur 1,9 Prozent aller KöSt-pflichtigen Unternehmen drei Viertel der gesamten Steuerleistung. Zugleich sind das jene Unternehmen, die Gewinne von jeweils über EUR 1 Mio. verzeichnen. Große Unternehmen und deren Besitzer:innen profitieren also überproportional von dieser steuerlichen Maßnahme – während Klein- und Einpersonenunternehmen von der KöSt ja nicht betroffen sind.
Die Steuern auf Unternehmensgewinne in Österreich werden dabei seit Jahrzehnten immer wieder gesenkt. Ein internationaler Steuerwettbewerb ist entstanden, den Österreich mit dieser Maßnahme nun weiter anheizt. Beim sogenannten race to the bottom konkurrieren Länder um das mobile Kapital, indem sie sich gegenseitig mit immer niedrigeren KöSt- oder Unternehmenssteuersätzen unterbieten. "Die Maßnahme wirkt aber auch etwas aus der Zeit gefallen, wenn gleichzeitig die globale Mindeststeuer konkrete Form annimmt und Großbritannien die Unternehmenssteuern wieder erhöht", konstatiert Picek.
"Österreich hat in der Corona-Krise absolute Spitzenwerte bei den Unternehmenssubventionen erreicht. Nirgendwo sonst in der EU wurden mehr Gelder an Unternehmen ausbezahlt. Darunter auch viele, die dennoch Dividenden ausschütteten, teils kam es zu Überförderungen. Statt hier genau auf Steuergeld zu achten, tragen gerade jene Unternehmen, deren Profitabilität durch die Corona-Krise nicht litt, nun weniger zur Finanzierung des Staatshaushalts bei", kritisiert Picek.
Zum ausführlichen Policy Brief:
Durch die angekündigte Senkung der Körperschaftsteuer (KöSt) von 25 Prozent auf 23 Prozent werden Österreichs Unternehmen in Zukunft weniger Steuern zahlen.