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Österreichs Familienpolitik führt zu Geschlechterungleichheit

Der Maßnahmenmix der österreichischen Familienpolitik verstärkt die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Das zeigt eine aktuelle Kurzanalyse von Philip Rathgeb (Uni Konstanz) und Tobias Wiß (JKU Linz) für das Momentum Institut. So ist die Quote von Sachleistungen im Vergleich zu Geldleistungen in Österreich besonders gering, die öffentlichen Ausgaben für Kinderbetreuung niedrig, und die Lücke zwischen gut bezahlter Karenz und einem garantierten Betreuungsplatz beträgt hierzulande fast vier Jahre.

Die Forscher empfehlen daher:

  • einen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Betreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr

  • die gleichmäßige Aufteilung von Karenzanspruchszeiten auf Frauen und Männer

  • mehr Verantwortung durch ArbeitgeberInnen bzw. stärkere Verankerung von Vereinbarkeitsmaßnahmen in Kollektivverträgen.

Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts: "Österreichs Familienpolitik lässt Frauen mit der Vereinbarkeitsfrage meist alleine. Die zweithöchste Teilzeitquote Europas und ein hoher Gender Pay Gap sind die Folge. Eine gerechtere Arbeitsaufteilung zwischen Mutter und Vater ist oft kaum leistbar."

Der Policy Brief von Philip Rathgeb (Uni Konstanz) und Tobias Wiß (JKU Linz) als PDF zum Download.

Rückfragen: Dominik Gries, Pressesprecher, 0664/1023280