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Schulstartgeld verliert drastisch an Wert
Besonders zum Schulstart ist die finanzielle Belastung für Familien hoch. Mit dem Schulstartgeld greift der Staat ihnen unter die Arme. Durch die Teuerung der letzten zehn Jahre verlor das Schulstartgeld jedoch fast 30 Prozent an Wert, zeigt eine Berechnung des Momentum Instituts. Allein 2022 werden Schulwaren um rund sechs Prozent teurer.
Ausgezahlt wird das Schulstartgeld in der Höhe von 100 Euro seit 2011 anstelle der 13. Familienbeihilfe. Seither wurde es weder erhöht noch an die Teuerung angepasst. Durch die Teuerung der letzten zehn Jahre kann man sich mit diesen 100 Euro mittlerweile nur mehr Schulwaren im Wert von 73 Euro kaufen. Das entspricht einem Kaufkraftverlust bei Papier- und Schreibwaren von 27 Prozent. Allein im Jahr 2022 ist der Wert des Schulstartgeldes um vier Euro gesunken – der bislang größte Kaufkraftverlust im Zeitverlauf.
„Die Teuerung trifft vor allem Haushalte mit niedrigen Einkommen hart. Gerade vor diesem Hintergrund ist es bedenklich, dass die Finanzspritze, die jährlich im September an alle Kinder zwischen sechs und 15 Jahren ausgezahlt wird, bisher nie an die Teuerung angepasst wurde. Heuer werden die Ausgaben zu Schulbeginn noch dazu deutlich höher ausfallen als in den Vorjahren“, kritisiert Sophie Achleitner, Bildungsökonomin am Momentum Institut. Allein heuer stiegen die Preise für Schulwaren um rund sechs Prozent.
Schulstartgeld müsste inzwischen 128 Euro betragen
Hätte man das Schulstartgeld jährlich an die Inflation angepasst, läge es heuer bei 128 Euro. Rund 859.804 Kinder erhalten im Jahr 2022 Schulstartgeld, das entspricht Kosten von etwa 86 Millionen Euro für den Staat. Der zusätzliche Mehraufwand, um den Wertverlust des Schulstartgeld auszugleichen, beträgt etwa 23,2 Millionen Euro für 2022.
Zwar hat die Regierung im Rahmen des letzten Anti-Teuerungspakets eine Sonder-Familienbeihilfe in Höhe von 180 Euro pro Kind beschlossen. Ausbezahlt wurde sie jedoch bereits mit der regulären Familienbeihilfe im August. Einzig im Burgenland wurde auch das Schulstartgeld für das laufende Jahr um 20 Prozent auf 120 Euro pro Kind erhöht. „Die Teuerung betrifft Miet-, Energie- und Lebensmittelpreise. Das alles müssen Familien unabhängig vom Schulstart stemmen. Einmalzahlungen oder einmalige Anpassungen sind kein adäquater Ersatz für eine nachhaltige Erhöhung des Schulstartgelds“, kritisiert Achleitner. Das Momentum Institut empfiehlt, das Schulstartgeld anzuheben, den Wertverlust seit 2011 auszugleichen, und es in Zukunft zu indexieren.