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Privatjets: Besonders schädlich, kaum besteuert
Flüge mit Privatjets boomen, warnt die sozialliberale Denkfabrik Momentum Institut. Wie Eurocontrol-Daten zeigen, scheint sich der Privatflug-Sektor viel schneller von der Krise erholt zu haben als die normale Luftfahrt. So starteten und landeten im Sommer 2021 so viele Privatflüge an Österreichs Flughäfen wie in den letzten zehn Jahren nicht.
Dabei stoßen Privatjets, wie sie von Geschäftsleuten und reichen Einzelpersonen verwendet werden, pro Person 14-mal so viel CO2 aus wie ein Linienflug. "Ein einziger Flug von Wien nach Südfrankreich kommt auf mehr als acht Tonnen CO2 - fast so viel, wie ein Durchschnittsösterreicher im ganzen Jahr mit Heizung, Mobilität und Konsum verursacht“, erläutert Klima-Ökonom Joel Tölgyes.
Steuergeschenke für Privatjets
Trotz der gewaltigen Emissionen werden Privatjets nicht besteuert. Der Bereich ist vom EU-Emissionshandel (EU-ETS) für die Luftfahrt de facto ausgenommen. Mineralölsteuer fällt in Österreich nicht an, auch die neue Initiative der EU-Kommission für eine Mindestbesteuerung von Flug-Treibstoffen wird Privatjets ausnehmen. Die ab Juli geltende österreichische CO2-Steuer gilt ebenfalls nicht für Luftfahrtunternehmen. Internationale Flugtickets von Privatjet-Anbietern sind zudem von der Mehrwertsteuer befreit.