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Was nützt die Umsatzsteuersenkung?
Die temporäre Umsatzsteuersenkung entlastet Unternehmen mit 1 Milliarde Euro. Den Konsum könnte sie mit höchstens 170 Millionen Euro stimulieren.
Mit 1. Juli senkte die Regierungskoalition in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Kultur, Printmedien und Büchern die Umsatzsteuer bis Ende des Jahres auf 5%.
Profitieren die KonsumentInnen?
"Die große Frage bei einer Umsatzsteuersenkung ist, ob diese an die KonsumentInnen weitergegeben wird und wer davon profitiert", sagt Anna Hehenberger, Ökonomin am Momentum Institut.
In einer neuen Analyse hat sich das Momentum Institut auf Basis der Erfahrungen von Frankreich, Großbritannien und Deutschland durchgerechnet, wie eine Umsatzsteuersenkung wirkt.
Geringe Belebung der Konsumnachfrage
Fazit: Orientiert man sich an den Ergebnissen der temporären Umsatzsteuersenkung in Großbritannien, dürften daraus maximal 170 Millionen Euro an zusätzlichen Konsumausgaben resultieren. Diese beliefen sich im Jahr 2019 auf insgesamt 199,5 Milliarden Euro - ein Tropfen auf dem heißen Stein.
"Zur Stärkung der Nachfrage ist eine Umsatzsteuersenkung nicht der richtige Weg, weil sie von den Unternehmen kaum an die KosumentInnen weitgegeben werden wird", resümiert Ökonomin Hehenberger.
Von der Entlastung profitieren in erster Linie Unternehmen, und zwar nur jene, die ohnehin Umsatz machen. "Ein Hotel oder Gasthaus, das wegen Corona kaum Gäste hat, oder gar nicht erst aufsperrt, profitiert kaum oder gar nicht von der Umsatzsteuersenkung", gibt Hehenberger zu bedenken.
Eine Analyse von Anna Hehenberger - Momentum Institut