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Nächste Strompreiserhöhung kostet ärmste Haushalte 5 Prozent ihres Einkommens
Ab kommender Woche wird Strom für viele Menschen in Wien und Niederösterreich empfindlich teurer. Im Schnitt wird die Stromrechnung der betroffenen Haushalte in Wien um rund 36 Euro pro Monat steigen. Relativ zum Einkommen belastet die Erhöhung Haushalte mit niedrigen Einkommen sechsmal stärker als Haushalte mit hohen Einkommen.
Die Analyse des sozialliberalen Momentum Instituts zeigt: Relativ zum Einkommen trifft die Strompreiserhöhung die ärmsten Haushalte überdurchschnittlich stark.
„Jeder braucht Strom. Für ärmere Haushalte bedeuten die Preissteigerungen eine besondere Herausforderung: Allein beim Strom müssen sie rund fünf Prozent ihres Einkommens aufwenden, um die Mehrkosten zu stemmen. Gleichzeitig können sie ihren Strombedarf nur begrenzt reduzieren, um Geld zu sparen“, erklärt Joel Tölgyes, Klima- und Energieökonom am Momentum Institut.
Die hohe relative Belastung ärmerer Haushalte rührt daher, dass deren Mehrkosten in absoluten Zahlen nicht viel niedriger sind als die von Haushalten mit hohen Einkommen. Nach Haushaltsgröße bereinigt verteilen sich die Mehrkosten durch die höheren Strompreise recht gleichmäßig über die unterschiedlichen Einkommensgruppen. Die monatlichen Mehrkosten schwanken je nach Haushaltseinkommen zwischen durchschnittlich 28 Euro und 33 Euro. Lediglich im obersten Einkommensfünftel der Haushalte zeigt sich mit 37 Euro ein Ausreißer nach oben.
Um die Stromkosten für Haushalte abzufedern, hat die Regierung angekündigt, die Stromkosten mit einer Strompreisbremse zu deckeln. „Generell ist diese Maßnahme gut geeignet, um die Teuerung bei den Stromkosten zu entschärfen. Wesentlich wäre jedoch, jene Energiekonzerne, die momentan von der Krise profitieren, für die Finanzierung in die Pflicht zu nehmen. Andernfalls werden die Kosten über die Staatskasse auf die Steuerzahler:innen abgewälzt, während die Krisengewinner enorme Übergewinne einstreifen“, gibt Tölgyes zu bedenken.
Für die Umsetzung der Strompreisbremse empfiehlt das Momentum Institut, den Tarif für den Strom-Grundverbrauch (etwa 50 Prozent des Durchschnittsverbrauchs) zu aktuellen Preisen zu deckeln. Verbrauch, der darüber hinaus geht, würde weiterhin den Marktpreisen unterliegen. Einen Teil der Kosten sollte sich der Staat zurückholen, indem er die kriegsbedingten Übergewinne der Energiekonzerne mit einer Übergewinnsteuer abschöpft.