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Momentum-Analyse empfiehlt Gas- und Strompreisdeckel für Österreich
Der in Deutschland diskutierte Gas-Preisdeckel wäre auch für Österreich ein sinnvolles Instrument, ergibt eine vergleichende Analyse des Momentum Instituts.
Die Analyse-Ergebnisse zeigen, dass der von der Regierung angekündigte Kostenausgleich nicht ausreicht. Auch die vorgeschlagene Senkung der Umsatzsteuer auf Energie hat Nachteile.
Ein Preisdeckel für Gas und Strom würde die Vorteile der verschiedenen Instrumente bei insgesamt weniger Nachteilen vereinen und auch bei noch höher steigenden Energiepreisen wirksam bleiben.
Für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt ist schon jetzt die Energierechnung um 180 Euro gestiegen. Für diese bisherige Preiserhöhung reicht der Energiekostenausgleich von EUR 150 aus. Nachdem es sich um einen Fixbetrag handelt, reagiert der Energiekostenausgleich allerdings nicht auf zukünftige Preissteigerungen.
Bei einer weiteren Verschärfung der Lage könnten in den nächsten Monaten Mehrkosten von 508 Euro pro Haushalt anfallen, schätzt die Denkfabrik. Der Energiekostenausgleich bzw. die vorgeschlagene Mehrwertsteuersenkung würden diese Mehrbelastung auf rund 360 Euro reduzieren. Ein Preisdeckel für Strom und Gas könnte die Mehrkosten hingegen auf 222 Euro senken. Gleichzeitig bleiben aber die Anreize zum Energiesparen erhalten.
Wie funktioniert ein Strom-/Gaspreisdeckel?
Ein Grundverbrauch an Energie (etwa die Hälfte des Durchschnittsverbrauchs) wird mit einem relativ niedrigen Festpreis versehen. Für den Teil darüber haben die Haushalte den Marktpreis zu bezahlen. Erstmals wurde der Deckel vom Direktor des deutschen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) vorgeschlagen. Die Kosten der Haushalts-Entlastung tragen dabei einerseits die Energieversorger, deren Gewinne aktuell steigen, andererseits die öffentliche Hand: Für Gas müsste der Staat Energieimporteuren die Kosten des Deckels ersetzen. Für Strom großteils nicht, denn dort schmälert ein Deckel lediglich die anstehenden hohen Gewinne heimischer Stromproduzenten.
Um die Teuerung im Energiebereich für Haushalte aufzuhalten, empfiehlt das Momentum Institut:
Einführung eines Gas- und Strompreisdeckels für einen Teil des unvermeidbaren Grundverbrauchs, damit Haushalte im Winter nicht frieren müssen.
Der Deckel verhindert eine Kostensteigerung beim Grundverbrauch automatisch.
Weil für den restlichen Verbrauch darüber hinaus der (hohe) Marktpreis gilt, besteht weiterhin ein deutlicher Anreiz für alle Haushalte, ihren Gas- und Stromverbrauch zu senken.
Der Strompreisdeckel hat außerdem den nützlichen Effekt, dass er korrigierend auf steigende Gewinne von Energieversorgern wirkt.
Der in Deutschland diskutierte Strom- und Gaspreisdeckel wäre auch für Österreich sinnvoll.