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Momentum-Analyse empfiehlt Gas- und Strompreisdeckel für Österreich

Der in Deutschland diskutierte Gas-Preisdeckel wäre auch für Österreich ein sinnvolles Instrument, zeigt eine vergleichende Analyse der sozialliberalen Denkfabrik Momentum Institut. Der von der Regierung vor Wochen angekündigte Kostenausgleich reicht nicht aus. Auch die vorgeschlagene Senkung der Umsatzsteuer auf Energie habe Nachteile, so die Autoren Joel Tölgyes, Oliver Picek und Isabella Weber (University of Massachusets Amherst).

"Ein Preisdeckel würde die Vorteile der verschiedenen Instrumente bei insgesamt weniger Nachteilen vereinen. Inbesondere würde ein Preisdeckel auch bei noch höher steigenden Energiepreisen automatisch helfen", erkläutert Momentum-Klimaökonom Joel Tölgyes.

Für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt ist schon jetzt die Energierechnung um 180 Euro gestiegen. Dieses Volumen deckt auch der Energiekostenausgleich von 150 Euro recht gut ab. "Auf zukünftige Preissteigerungen reagiert der Energiekostenausgleich allerdings nicht", erklärt Tölgyes. Hier brauche es eine flexiblere Maßnahme wie den Energiepreisdeckel. Denn bei einer weiteren Verschärfung der Lage könnten in den nächsten Monaten Mehrkosten von 508 Euro pro Haushalt anfallen, schätzt die Denkfabrik. Der Energiekostenausgleich bzw. die vorgeschlagene Mehrwertsteuersenkung würden diese Mehrbelastung auf rund 360 Euro reduzieren. Ein Preisdeckel für Strom und Gas könnte die Mehrkosten hingegen auf 222 Euro senken. Gleichzeitig bleiben aber die Anreize zum Energiesparen erhalten.

Wie funktioniert ein Strom-/Gaspreisdeckel?

Ein Grundverbrauch an Energie (etwa die Hälfte des Durchschnittsverbrauchs) wird mit einem relativ niedrigen Festpreis versehen. Für den Teil darüber haben die Haushalte den Marktpreis zu bezahlen. Erstmals wurde der Deckel vom Direktor des deutschen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) vorgeschlagen. Die Kosten der Haushalts-Entlastung tragen dabei einerseits die Energieversorger, deren Gewinne aktuell steigen, andererseits die öffentliche Hand: Für Gas müsste der Staat Energieimporteuren die Kosten des Deckels ersetzen. Für Strom großteils nicht, denn dort schmälert ein Deckel lediglich die anstehenden hohen Gewinne heimischer Stromproduzenten.

Zur ausführlichen Analyse auf der Momentum-Website:

Der in Deutschland diskutierte Strom- und Gaspreisdeckel wäre auch für Österreich sinnvoll.