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McDonald’s: Drastische Gewinnsubvention durch Corona-Hilfen
Durch die geflossenen Corona-Unternehmenshilfen kam es teils zu drastischer Überförderung, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie. Eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt, dass an die Fastfood-Kette McDonald’s wesentlich mehr Geld ging als wirtschaftlich notwendig gewesen wäre. Zwar sind nur für 38 Franchise-Unternehmen der Gruppe die Daten der Coronahilfen zugänglich. Doch allein diese wurden mit 21 Millionen Euro überfördert.
Gut 200 McDonald's Restaurants gibt es in Österreich. Betrieben werden diese großteils von Franchise-Nehmer:innen. Sie wiederum betreiben ihre Restaurants mitunter als separate Gesellschaften – jedes Restaurant eine eigene GmbH. Für ihre während der Lockdowns geschlossenen Restaurants mit Sitzplätzen erhielten sie staatliche Wirtschaftshilfen (mit Ausnahme von Take-Away).
Für 38 dieser Unternehmen lassen sich die Daten zu Unternehmensförderungen aus der EU-Beihilfentransparenzdatenbank mit den Jahresabschlüssen für das Geschäftsjahr 2020 vergleichen.
Alle der 38 analysierten Betriebe konnten im Geschäftsjahr 2020 einen Gewinn erzielen. 33 davon konnten diesen im Vergleich zum Vorkrisenjahr (2019) sogar steigern. 25 der Unternehmen hätten 2020 auch abzüglich der erhaltenen Zuschüsse einen Gewinn erzielt. Aufsummiert beträgt der Gewinn der Franchise-Unternehmen im Jahr 2020 28,6 Millionen Euro. Ohne Zuschüsse hätte dieser immer noch 7,6 Millionen Euro betragen. Es wurden also allein an diese 38 Betriebe 21 Millionen Euro mehr ausbezahlt, als wirtschaftlich notwendig gewesen wäre. Für die übrigen Betriebe ist entweder noch kein Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 vorhanden oder die für die Auswertung benötigten Daten sind nicht verfügbar.
Die Unternehmenshilfen der COFAG (Umsatzersatz, Fixkostenzuschuss, etc.) wurden so konzipiert, dass sie jede GmbH unabhängig beantragen kann. Insbesondere jene Hilfen, die sich am Vorkrisenumsatz orientieren, erweisen sich als wenig treffsicher. Fast-Food-Restaurants etwa konnten auch während der Lockdowns Take-Away anbieten und so den Umsatz stützen.
„Die Coronahilfen waren dazu gedacht, Unternehmen durch die Krise zu helfen und ihren Fortbestand zu gewährleisten. Mangelhaft konzipierte Unternehmenshilfen führten aber für eine erkleckliche Anzahl an Unternehmen zur Überförderung: Obwohl sie einen Teil des Jahres geschlossen waren, schrieben sie aufgrund der staatlichen Subventionen im Geschäftsjahr 2020 Gewinne. Nicht wenige konnten ihre Gewinne im Vergleich zum Vorjahr – ohne Corona – sogar steigern“, sagt Alexander Huber, Ökonom am Momentum Institut. „Im Gegensatz zu anderen Ländern wurden die Coronahilfen in Österreich nicht mit einer Rückzahlungsklausel versehen, das sollte man für zukünftige Hilfen ändern. Mittels einer Sondersteuer auf die Gewinne der Betriebe, die Corona-Hilfen 2020 und 2021 in Anspruch genommen haben, könnte sich die Bundesregierung jeden Euro der zu viel ausbezahlten Wirtschaftshilfen zurückholen."
Den ausführlichen Policy Brief zum Thema Überförderung als PDF zum Download gibt es hier.
Eine Auswertung der geflossenen Corona-Hilfsgelder belegt allein für das Jahr 2020 eine Überförderung von 179 Millionen Euro bei 1.270 Unternehmen in Gastronomie, Hotellerie und dem Handel.