Insgesamt profitieren daher höhere Einkommen viel stärker von der Steuerreform. Das zeigt eine Verteilungsanalyse des Momentum Instituts. Während die erste, bereits erfolgte, Etappe der Steuerreform besonders der „unteren Mittelschicht“ zugutekam, wird die geplante zweite Etappe der Steuerreform ausschließlich Personen mit einem Bruttomonatseinkommen von über EUR 1.800 zugutekommen. Die Senkung des Steuersatzes der dritten Tarifstufe von 42 auf 40 Prozent betrifft sogar lediglich Personen mit einem Bruttomonatseinkommen von mehr als EUR 3.200.

Ärmstes Fünftel profitiert kaum

Der Anteil der Personen, die von der Steuerreform profitieren, unterscheidet sich stark zwischen den Einkommensfünfteln. Während im ersten Einkommensfünftel weniger als ein Drittel der Personen zu den Reformgewinner:innen zählt, profitieren im Fünftel mit den höchsten Einkommen fast alle. 

Ersparnis in Prozent: Höhere Einkommen profitieren stärker

Personen mit einem höheren Einkommen profitieren nicht nur eher von der gesamten Steuerreform (erste und zweite Etappe), sondern sie profitieren auch stärker. Die untersten zwei Einkommensfünftel profitieren mit 0,96 Prozent und 1,63 Prozent ihres durchschnittlichen Nettomonatsgehalts weniger, das mittlere Einkommensfünftel bekommt 2,3 Prozent und die oberen beiden Einkommensfünftel bekommen mit 2,82 Prozent bzw. 2,6 Prozent am meisten.

“Viele Menschen verdienen in Österreich so wenig, dass sie noch keine Lohn- und Einkommensteuersteuer bezahlen. Eine effektive Unterstützung für Menschen mit niedrigen Einkommen kann daher nur über einen Ausbau der Sozialleistungen erfolgen, aber nicht über das Steuersystem”, analysiert Momentum-Chefökonom Oliver Picek.

Weitere Berechnungen im aktuellen Policy Brief des Momentum Instituts:

Steuerreform: Vor allem hohe Einkommen profitieren | Momentum Institut — www.momentum-institut.at

Während von der bereits erfolgten 1. Etappe der Steuerreform auch niedrigen Einkommen profitierten, wird die geplante 2. Etappe vor allem hohen Einkommen zugutekommen.