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Klimabonus im Schnitt zehnmal höher als CO2-Steuer
In einer Sondersitzung des Nationalrats sollen heute erste Teile des Entlastungspakets beschlossen werden, darunter auch die einmalige Erhöhung des Klimabonus. Durchschnittlich erhalten Haushalte dadurch im Jahr 2022 einen Klimabonus von 320 Euro. Die Mehrkosten der CO2-Steuer, die auf Oktober verschoben wird, werden um ein Vielfaches überkompensiert, zeigt eine Berechnung des Momentum Instituts.
Haushalten, die von der CO2-Steuer betroffen sind, entstehen für das Jahr 2022 durch die CO2-Steuer durchschnittlich 30 Euro an Mehrkosten. Demgegenüber steht der Klimabonus von 320 Euro, wodurch sich ein Plus von 290 Euro ergibt. Der Klimabonus in diesem Jahr ist damit im Schnitt zehnmal höher als die Mehrkosten durch die CO2-Steuer. Dazu kommt, dass rund 28 Prozent der Haushalte gar nicht von der CO2-Steuer betroffen sind, den Klimabonus aber dennoch erhalten. „Egal ob arm oder reich, de facto wird heuer allen Haushalten die CO2-Steuer kompensiert. Durch den Klimabonus erhalten sie sogar um ein Vielfaches mehr als es kostet. Aus finanzieller Sicht spricht somit nichts gegen eine Einführung im Oktober, aus klimapolitischer Sicht jedoch alles dafür. Eine weitere Verschiebung ins nächste Jahr wäre ein fatales Signal“, warnt Joel Tölgyes, Klima-Ökonom am Momentum Institut.
Selbst in ungünstigen Fällen reicht der Bonus aus
Selbst für stark von der CO2-Steuer betroffene Vielfahrer mit klimaschädlicher Heizung reicht der Klimabonus in diesem Jahr mehr als aus. Für eine Pendlerin (Hollabrunn nach Wien), die von Oktober bis Dezember rund 7.500 km zurücklegt und mit Öl heizt, fällt heuer eine CO2-Steuer von insgesamt 110 Euro an. Demgegenüber stehen 250 Euro Klimabonus. Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern in Wien, die mit Gas heizt und von Oktober bis Dezember rund 3.000 km mit dem Auto zurücklegt, kommt auf eine CO2-Steuer von 60 Euro. Sie erhält insgesamt einen Klimabonus von 750 Euro.
Soziale Staffelung beim Klimabonus wünschenswert
Mit der einmaligen Anhebung des Klimabonus für 2022 entfällt die regionale Staffelung. Statt Sockelbetrag und Regionalausgleich je nach Wohnort werden an alle 250 Euro pro Person (125 Euro pro Kind) ausgezahlt. „Mit dem höheren Klimabonus für alle werden allerdings auch jene Haushalte mit hohen Einkommen großzügig unterstützt, die die steigenden Preise ohnehin locker stemmen können. Da die Teuerung voraussichtlich nicht so schnell zurückgeht, wäre es für das kommende Jahr sinnvoll, eine soziale Staffelung beim Klimabonus einzuführen“, empfiehlt Tölgyes.