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Jede/r zweite SystemerhalterIn bekommt keinen Corona-Bonus

Mehr als ein Jahr nach der ersten Ankündigung soll nun heute im Nationalrat ein Bonus von 500 Euro für SystemerhalterInnen beschlossen werden. Doch der Bonus geht nur an rund 200.000 Gesundheits- und Pflegekräfte. "Reinigungskräfte in öffentlichen Einrichtungen, AbfallentsorgerInnen, oder Angestellte in Supermärkten, die auch in den Lockdowns durchgehend arbeiten mussten, bekommen nichts", erklärt Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts. In einer Modellrechnung kommt das Momentum Institut auf mindestens 450.000 Menschen, für die ein Bonus angemessen erscheint.

Als akute Krisenbekämpfungsmaßnahme zu spät, könnte der Bonus (neben der finanziellen Anerkennung für die Systemerhalter:innen) durchaus zur Unterstützung des wirtschaftlichen Aufschwungs beitragen.

Zudem könnte der Bonus für Systemerhalter:innen mit niedrigen und mittleren Einkommen auf 1.000 Euro erhöht werden. Eine Ausweitung bei Höhe und Bezieherkreis würde zu Gesamtausgaben von 450 Mio. Euro (statt wie nun diskutiert 100 Mio.) führen. Kurzfristig gehen davon in etwa 80 % bzw. 360 Mio. Euro in den Konsum, mittelfristig an die 100 %.

Alleine diese Woche wurde die Verlängerung von Unternehmenshilfen in Höhe von 600 Mio. Euro bekanntgegeben. Darunter befinden sich Ausfallsbonus, Verlustersatz und Härtefallfonds. "Anstatt weiterhin durch schlecht gestaltete Förderungen teilweise Unternehmensgewinne zu stützen, sollte zumindest ein Teil der Mittel für einen angemessenen Bonus für alle SystemerhalterInnen aufgewendet werden", empfiehlt Blaha.