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Impfpflicht: Momentum Institut warnt vor "österreichischer Lösung"

Kritisch sieht die konkrete Ausgestaltung der Impfpflicht der sozialliberale Thinktank Momentum Institut. „Eine Impfpflicht ist grundsätzlich notwendig. Dass die Strafen de facto nicht an das Einkommen angepasst sind, könnte dazu führen, dass sich Wohlhabende aus der Impfpflicht relativ leicht herauskaufen“, kritisiert Oliver Picek, Chefökonom des Momentum Instituts.

Eine Strafe (im vereinfachten Verfahren) von umgerechnet 200 Euro pro Monat falle für das obere Ende der Einkommensverteilung vergleichbar zu einem mittel-teuren Hobby aus. Gänzlich unverständlich sei zudem der lange Zeitraum zwischen Einführung der Impfpflicht am 1.2. und tatsächlich verhängten Sanktionen. Hier gehe Zeit verloren, die man wegen der zu befürchtenden Omikron-Welle nicht habe. „Nach der wenig kontrollierten 3G-Vorschrift und den deutlich zu spät gesetzten Verschärfungen ist die Impfpflicht einmal mehr eine österreichische Lösung: nicht Fisch, nicht Fleisch“, moniert Picek.

Dass Impfstrafen dem Einkommen angepasst besser funktionieren könnten, verdeutlichen Daten aus Australien. Dort sind Familienbeihilfen und Steuererleichterungen Familien vorbehalten, die ihre Kinder nach der Geburt gegen gängige Viruserkrankungen impfen lassen. Die Ergebnisse aus Australien verdeutlichen, dass Familien je nach sozioökonomischem Status anders auf die Maßnahme reagieren: Finanziell benachteiligte Familien mit geringerem Einkommen und höherer Abhängigkeit von Beihilfen verzeichneten die höchsten Impfraten-Anstiege. Gleichzeitig zeigen sich wohlhabende Impfgegner:innen besonders resistent, ihre Haltung aufzugeben. Ein ähnlicher Effekt könnte auch in Österreich drohen.

1 Mio. Impfungen wöchentlich nötig

Einmal mehr erneuern die Momentum-Ökonom:innen ihre Empfehlung nach einer Impfprämie und einer zügigen Ausrollung der Impfkampagne. Denn ab Ende Dezember müssten wöchentlich 955.000 Menschen geimpft werden, um bis zur Impfpflicht Anfang Februar die impfbare Bevölkerung zu immunisieren, 390.000 davon weitere Booster-Impfungen.