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Hälfte der Arbeitslosen erhält unter 927 Euro im Monat

Erstmalige Analyse neuer AMS-Daten zeigt: 50% der Arbeitslosenversicherten beziehen Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe unter 927 Euro pro Monat

Momentum Institut empfiehlt Anhebung der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld auf 70%

Die Hälfte aller Arbeitslosen in Österreich erhält unter 927 Euro an Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe. Das zeigt die erstmalige Auswertung von AMS-Daten für das Jahr 2019 durch das Momentum Institut. Dieser Bezug fällt aus zwei Gründen so niedrig aus: Erstens, weil die Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld in Österreich mit 55% im internationalen Vergleich relativ niedrig ist. Und zweitens, weil Personen, die arbeitslos werden, bereits vor ihrer Beschäftigungslosigkeit deutlich weniger verdienten, als der österreichische Durchschnitt.

Niedrige Gehälter vor der Arbeitslosigkeit

So liegt das Netto-Mediangehalt in Österreich bei 1.830 Euro pro Monat. Arbeitssuchende wiesen vor ihrer Beschäftigungslosigkeit allerdings ein Mediangehalt von nur 1.374 Euro netto pro Monat auf. Langzeitarbeitslose verdienten im Mittel zuletzt sogar nur 1.250 Euro netto. Sowohl Arbeitslosengeld als auch Notstandhilfe bemessen sich an den vorangegangenen Gehältern.

70% der BezieherInnen bekommen unter 1.000 Euro

Als Folge davon bekommen knapp 70% der BezieherInnen unter 1.000 Euro an Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe im Monat, ein Drittel sogar unter 800 Euro. Ausgezahlt wird nur zwölf Mal im Jahr, während Erwerbstätige zumeist auch ein 13. und 14. Gehalt beziehen.

Aufgrund nicht vorhandener Daten berücksichtigt diese Auswertung keine weiteren von Arbeitslosen bezogenen Sozialleistungen wie Wohnbeihilfe, Mindestsicherung oder Familienbeihilfe.

Wirtschaftspolitische Empfehlung:

Erhöhung der Nettoersatzrate auf 70%

  • Das Momentum Institut empfiehlt daher eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes durch die Anhebung der Nettoersatzrate auf 70%.