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Gender Pension Gap: Lücke bleibt bis 2128 bestehen

 

Die Geschlechter-Lücke bei den Pensionen schließt sich kaum. Nach den letzten verfügbaren Einkommensteuer-Daten aus 2019 liegen die Frauenpensionen immer noch um 39% unter jenen der Männer. Vor 24 Jahren, 1997, waren es 46 Prozent.

Das zeigt eine aktuelle Auswertung der sozialliberalen Denkfabrik Momentum Institut anlässlich des Equal Pension Day (Sonntag, 1.8.) – ab diesem Tag erhalten Frauen im Vergleich zu Männern quasi keine Pension mehr.

„Die niedrigere Frauenpensionshöhe erklärt sich aus den niedrigeren Erwerbseinkommen von Frauen, etwa durch niedrigere Gehälter in typischen ‚Frauenberufen‘. Aber auch durch längere Unterbrechungen durch Kindererziehungszeiten“, analysiert Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber. Die heutigen Pensionsbezieherinnen spiegeln die vergangene Realität auf dem Arbeitsmarkt wider. Dennoch sei mit einem raschen Schließen der Lücke nicht zu rechnen. „Geht die Entwicklung in dieser Dynamik weiter, beziehen Frauen erst im Jahr 2128 gleich hohe Pensionen wie Männer“, erläutert Muckenhuber.

Problem durch neues Pensionsrecht

Der Übergang vom Pensionsrecht-alt, bei dem vor allem die besten 15 Erwerbsjahre in die Berechnung der Pensionshöhe einflossen, zum Pensionsrecht-neu bringt für Frauen weitere Nachteile mit sich. Durch die Betrachtung von bis zu 40 Jahren zählen auch jene Phasen stärker, in denen durch Kinderbetreuung in Teilzeit oder mit niedrigerem Einkommen gearbeitet wurde. So „rächt“ sich Teilzeitarbeit im neuen Recht später stärker. Bei einer in Österreich oft üblichen, längeren Teilzeit-Phase von beispielsweise 13 Jahren reduziert sich die Pensionshöhe der Frau um mehr als ein Zehntel (11 Prozent), zeigt eine Beispielrechnung. Die Umstellung vom alten auf das neue Pensionsrecht reduziert somit Anreize, in Teilzeit möglichst bald wieder auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren.

Bundesländer-Vergleich: Höchste Unterschiede im Westen

Am niedrigsten ist der Geschlechterunterschied bei den Pensionen in Wien (26,4%), am höchsten in Vorarlberg mit 46,4% und Tirol mit 45,6%, zeigt der Bundesländer-Vergleich des Instituts.