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Öffentliches Vermögen um 105 Mrd. Euro höher als Schulden
Die Corona-Pandemie und Energiekrise lassen den öffentlichen Schuldenstand steigen. Die österreichische Staatsverschuldung beläuft sich aktuell auf 84,1 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP), zeigen neu veröffentlichte Daten der Statistik Austria.
Der öffentlichen Kreditaufnahme steht jedoch ein großes öffentliches Vermögen gegenüber, wie Schulen, Krankenhäuser, oder Verkehrsnetze. Das gesamte Staatsvermögen von Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen übersteigt deren Staatschulden im Jahr 2021 um 105 Milliarden Euro, zeigt eine Analyse des Momentum Instituts.
„Die Betrachtung der Staatsfinanzen allein durch die Schuldenbrille ist einseitig. Sie schränkt das Sichtfeld ein, weil sie auf das geschaffene staatliche Vermögen vergisst. Trotz der gestiegenen Staatsverschuldung sind Österreichs Staatsfinanzen gut aufgestellt“, erläutert Marie Hasdenteufel, Ökonomin am Momentum Institut.
Das öffentliche Vermögen beläuft sich 2021 auf rund 534 Milliarden Euro. Der größte Teil davon besteht aus Immobilien und Infrastruktur im Staatsbesitz. Dazu kommen auch geistiges Eigentum und Maschinen. Der Staat hält aber auch Finanzvermögen im Wert von rund 200 Milliarden Euro. Der Großteil davon stammt aus Unternehmens- und Fondsbeteiligungen im Wert von 91 Milliarden. Schließlich besitzt der Staat auch noch Grundstücke in Wert von 90 Milliarden.
„Keine Anlegerin, keine Bank würde ein Unternehmen beurteilen, indem es nur dessen Kredite analysiert. Beide Seiten der Bilanz sind essenziell, weil sonst die aufgebauten Vermögenswerte ignoriert werden. Auch beim Staat sollten wir das so handhaben“, so Hasdenteufel.