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Equal Pay Day: Gehaltsunterschiede erst im Jahr 2362 überwunden
Wenn Österreich im bisherigen Tempo gegen die finanzielle Ungleichheit zwischen Frauen und Männern weiterkämpft, werden selbst unsere Ur-Ur-Ur-Enkelinnen im Jahr 2362 noch nicht gleichgestellt sein. "Österreichs Gender Pay Gap hat sich in den letzten 20 Jahren um nur 2 Prozentpunkte verringert", erklärt Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner.
Der Equal Pay Day am Dienstag misst, bis zu welchem Tag im Jahr Frauen gratis arbeiten. Bisher hat das Jahr 46 Tage, rund 13 Prozent: um so viel verdienen Frauen durchschnittlich weniger als Männer, vergleicht man Vollzeit-Gehälter.
Betrachtung von Teilzeit relevanter
Aufgrund der hohen Teilzeitquote von Frauen ist aber die Betrachtung der Einkommenslücke aller unselbständig Erwerbstätigen relevanter. "Hier sehen Frauen jährlich um 13.000 Euro bzw. knapp 36 Prozent weniger auf dem Gehaltszettel als Männer", erklärt Achleitner. Der wahre Equal Pay Day ist also eigentlich erst im Mai. Die Teilzeit-Quote liegt dabei vor allem an der mangelnden Verfügbarkeit von Kinderbetreuungseinrichtungen, zeigt ein Blick auf die Österreich-Karte. Dabei gibt es große Unterschiede im Bundesländer-Vergleich.
"Die hohe Teilzeitquote von Frauen ist dabei kein Naturgesetz, sondern Resultat politischer Entscheidungen", so die Ökonomin. Ein Blick in andere Länder lohnt sich, um das Tempo anzukurbeln und treffsichere Maßnahmen zu schaffen: Gesetzliche Verbote, gleiche Arbeit ungleich zu bezahlen, verpflichtende Väterkarenz und Arbeitszeitverkürzung gibt es in Island. Kostenlose und flächendeckende Kinderbetreuung führt in Skandinavien zu höheren Kinderbetreuungsquoten. Auch höhere Mindestpensionen würden Ungleichheit verringern.