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Corona-Hilfspakete in der Gender-Budgeting-Analyse

Heute ist der 8. März - Weltfrauentag. Gleichzeitig steckt Österreich immer noch tief in der Corona-Krise. 

Um Unternehmen, ArbeitnehmerInnen, Einzelpersonen, Familien & Gemeinden zu unterstützen hat die Regierung Hilfsmaßnahmen von über 60 Milliarden Euro budgetiert. 

Die Momentum-Ökonominnen Anna Hehenberger und Anna Pixer haben 18 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 58 Milliarden Euro nach Kriterien des Gender Budgeting untersucht.

Der Gender-Check hat ernüchternde Ergebnisse: dass in Österreich nur 42% an Branchen gehen, in denen großteils Frauen beschäftigt sind. Nur 40 % aller Personen, die über die Mittelverwendung für sich selbst oder andere entscheiden können, sind Frauen.

Die Ausgestaltung der Corona-Hilfspakete verschärft damit die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen weiter. Die Ergebnisse sind umso bedauerlicher, weil Frauen nicht nur ohnehin in einer schwächeren sozioökonomischen Position sind, sondern auch noch durch die Corona-Krise besonders hart getroffen wurden.

Die Expertinnen empfehlen zum Gegensteuern u.a.:

  • Bessere Berücksichtigung der von Frauen dominierten Bereichen im Rahmen bestehender Förderinstrumente

  • Mehr Frauen auf Führungs- bzw. Entscheidungsebenen, z.B. verpflichtende Quoten für Frauen in Führungspositionen zumindest repräsentativ zum Beschäftigungsanteil

  • Datenlage für geschlechterspezifische Forschung verbessern, z.B. regelmäßige Veröffentlichung von genauen Geldflüssen der Corona-Maßnahmen an Männer und Frauen

Zum ausführlichen Policy Brief:

Die Regierung gibt seit Ausbruch der Corona-Krise laufend neue Hilfsmaßnahmen bekannt. Sie sollen Unternehmen, ArbeitnehmerInnen, Familien und Gemeinden durch die Krise bringen. Gleichzeitig begünstigen diese Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Krise Bevölkerungsgruppen unterschiedlich stark. Frauen profitieren nur zu 42,4 % von den budgetierten Mitteln.