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CO2-Zunahme im Verkehr macht Fortschritte anderswo zunichte
Die CO2-Emissionen durch den Verkehrssektor nehmen in Österreich immer weiter zu. Die Zunahme ist dabei so stark, dass Einsparungen in anderen Bereichen zunichte gemacht werden. Das zeigt eine aktuelle Analyse des sozialliberalen Momentum Instituts anlässlich des World Overshoot Days. Hauptgrund dafür ist die schlechte Öffi-Qualität: Österreichweit sind 46% der Gemeinden unzureichend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen.
So stieß der Verkehrssektor 2010 (noch ohne den internationalen Flugverkehr) in Österreich mehr als 10 Millionen Tonnen mehr CO2 aus als 1990. Im selben Zeitraum sparte Österreich 9,4 Millionen Tonnen CO2 ein. Der Gebäude-Sektor (also v.a. Heizen), die Abfallwirtschaft und die Energieerzeugung und Industrie reduzierten ihren CO2-Ausstoß. "Österreich hat ein massives Verkehrsproblem. Und die Emissionen steigen immer weiter", warnt Momentum-Ökonom Joel Tölgyes.
Hauptgrund: Schlechte Öffi-Anbindung
Ein Hauptgrund für die düstere CO2-Bilanz ist die Öffi-Qualität abseits der großen Städte: Österreichweit sind 46 Prozent der Gemeinden nur unzureichend an das Öffi-Netz angebunden, wobei große Unterschiede zwischen den Bundesländern bestehen. Abgesehen von Wien ist nur Vorarlberg vergleichsweise gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. Dagegen liegt der Anteil der Gemeinden mit unzureichender Anbindung im Burgenland bei 60 Prozent. In Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten und Oberösterreich ist fast jede zweite Gemeinde schlecht erschlossen.
Der Kampf gegen die Klimakrise erfordert gesamtgesellschaftliches Handeln. Neben individuellen Beiträgen zum Klimaschutz kommt insbesondere der öffentlichen Hand eine wichtige Rolle zu. "Der Staat muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um klimafreundliches Verhalten überhaupt erst zu ermöglichen", analysiert Momentum-Ökonom Joel Tölgyes. Der Experte empfiehlt einen bundesweiten Öffi-Ausbauplan mit einem Mindest-Niveau für alle Gemeinden.