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Bis heute haben Unternehmen keine Steuern gezahlt

Anbei eine aktuelle Pressemeldung des Momentum Instituts - dem Think Tank der Vielen. Rückfragen: 0664/1023280.

Beste Grüße,

Dominik Gries

Corporate Tax Refusal Day: Unternehmen haben bis Montag keine Steuern gezahlt GRAFIK

Österreich entgehen jedes Jahr 1,3 Milliarden Euro durch Profitverlagerung internationaler Unternehmen. 

Unternehmen in Österreich zahlen erst ab dem 17. Februar eines Jahres Steuern, zeigen Berechnungen des Momentum Instituts. Es hat den Montag zum „Corporate Tax Refusal Day“ ausgerufen, also zum Unternehmenssteuer-Verweigerungstag. Durch das Verschieben von Profiten in Steuersümpfe entgehen Österreich rund 13 Prozent der Unternehmenssteuern. „Während Arbeitnehmer und kleine Selbstständige schon seit 1. Jänner Steuern zahlen, weigern sich Konzerne, ihren fairen Beitrag zu leisten“, kritisiert Barbara Blaha, Leiterin der Denkfabrik Momentum Institut.

Briefkastenfirmen in Irland halten Patente

Konzerne verrechnen überhöhte Preise für konzerninterne, länderübergreifende Lieferketten, wenn Teile aus einem Niedrig- in ein Hochsteuerland geliefert werden. „Zudem melden viele multinationale Konzerne ihre Patente und Marken bei Briefkastenfirmen in Irland an, wo der Konzernsteuersatz gering ist. Wenn dieses Unternehmen dann in Österreich produziert, zahlt es fiktive Patentgebühren oder Markenrechte nach Irland, wodurch der steuerpflichtige Gewinn in Österreich vermindert wird“, analysiert Wirtschaftsforscher Konstantin Wacker (Uni Groningen), der die Analyse erstellt hat.

Hochgerechnet auf das Jahr 2018 entgehen Österreich durch Gewinnverschiebungs-Tricks rund 1,3 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. Das ist ungefähr so viel wie die Mindestsicherung kostet. Der Großteil der Profite wird in die Schweiz, nach Irland, die Benelux-Staaten, Malta und außerhalb Europas verschoben. Einzelne Unternehmen wie Starbucks zahlen in Österreich de facto gar keine Unternehmenssteuern: 17 Mio. Umsatz und einem vermuteten Millionengewinn stehen nur 1000 Euro Körperschaftssteuer gegenüber. „Die Bekämpfung der Tricks ist komplex und stößt auf starken Widerstand der Unternehmen. Länderspezifische Steuerberichte und das Trockenlegen von Steuersümpfen innerhalb der EU können ein erster Schritt sein. Ziel ist eine Gesamtkonzernbesteuerung“, erklärt Blaha.

Weitere Informationen und der ausführliche Policy Brief von Konstantin Wacker zum Download