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Benzinpreise: Mineralölkonzerne vervielfachten Gewinnspanne
In den letzten 14 Tagen haben Mineralölkonzerne und Tankstellen ihre Gewinnspanne deutlich erhöht, zeigen Berechnungen der sozialliberalen Denkfabrik Momentum Institut.
Die übliche Raffiniere- und Handelsspanne, also die Differenz zwischen dem Ölpreis und dem Netto-Verkaufspreis für Benzin liegt im langjährigen Mittel bei rund 20 Cent pro Liter. Aktuell liegt sie beim rund Dreifachen: 57 Cent beträgt die Differenz zwischen (günstigen) Wiener Tankstellenpreisen vom Dienstag und dem Ölpreis. "Die aktuelle geopolitische Lage ist im ohnehin stark gestiegenen Ölpreis ja bereits eingepreist", macht Oliver Picek, Chefökonom des Momentum Instituts aufmerksam.
Überschlagsmäßig bedeutet das 2,7 Millionen Euro Extra-Einnahmen für die Mineralölkonzerne pro Tag.
Angesichts der steigenden Inflation warnt Picek vor einer Gewinn-Preis-Spirale. Man sehe derzeit in verschiedenen Branchen (Tourismus, Stromproduzenten, Mineralölkonzerne), dass Unternehmen zur Gewinnsteigerung höhere Preise durchsetzen. Das verstärke die Teuerung - die Energiepreise sind nach den heutigen Zahlen der Statistik Austria die stärksten Preistreiber im Jahresvergleich.
"Wer politisch etwas gegen hohe Benzinpreise tun möchte, müsste direkte staatliche Eingriffe anpeilen. Denkbar wäre ein zeitweiser Preisdeckel. Nicht auf den Tankstellenpreis wie in Ungarn/Slowenien, sondern auf den Aufschlag zwischen Rohöl- und Tankstellenpreis. Den könnte man bei 20 Cent kappen", analysiert Oliver Picek, Chefökonom des Momentum Instituts.