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ATX-Unternehmen in der Krise: Hohe Dividenden, 950 Jobs gestrichen
Österreichs ATX-Unternehmen strichen während der Corona-Wirtschaftskrise mindestens 950 Jobs. Das zeigt der "ATX-Check" des sozialliberalen Momentum Instituts, für den Geschäftsberichte von 17 der 20 im ATX notierten Unternehmen ausgewertet wurden.
12 von 17 Konzernen bauten Jobs ab: die drei Konzerne mit dem größten Arbeitskräfteabbau in Köpfen sind die Erste Group AG, die Bawag Group AG und die Andritz AG.
Gleichzeitig zahlen die Unternehmen aber hohe Dividenden: 16 von 17 Unternehmen schütteten Dividenden aus, in Summe sind das 4,2 Milliarden Euro, die an die Anteilseigner:innen der ATX-Unternehmen in den Jahren 2020 und 2021 gehen. Die höchsten Dividenden schütteten OMV und Verbund aus.
Das hat auch verteilungspolitische Implikationen: Denn Dividenden spielen fast ausschließlich am oberen Ende der Einkommensverteilung eine Rolle, während hunderttausende Menschen von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Im Gegensatz zur niedrigen Inanspruchnahme der Kurzarbeit - sie wurde nur von vier Unternehmen eingesetzt - wird die Investitionsprämie häufiger genutzt. 11 von 12 berichtenden Unternehmen lassen sich Investitionsprojekte durch die Investitionsprämie fördern. Genauere Zahlen sind aber Mangelware, sie werden weder in Geschäftsberichten genannt noch auf Nachfrage kommuniziert. Einzig die Telekom Austria führt klar und deutlich an, dass sie Investitionsprämien in Höhe von EUR 418.000 erhielt. "Hier besteht mangelnde Transparenz", moniert Momentum-Ökonomin Anna Hehenberger. Das Institut empfiehlt, dass in Geschäftsberichten verpflichtend Erhalt und Antragsstellung für öffentliche Gelder auszuweisen sein sollte.
Die ausführliche Untersuchung auf der Website des Momentum Instituts:
Wie gut sind Österreichs ATX-Unternehmen durch die Coronakrise gekommen? Wie viel an Dividenden haben ihre Aktionär:innen erhalten, haben sie Mitarbeiter:innen abgebaut oder Staatshilfen bezogen? Das Momentum Institut analysiert.