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Arbeitsmarkt: Derzeit kaum Chance auf neuen Job

Durch die Corona-Krise ist die Chance, aus der Arbeitslosigkeit heraus einen neuen Job zu finden, aktuell so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht. Das zeigen Berechnungen des sozial-ökologischen Thinktanks Momentum Institut auf Basis von Daten des AMS. Die Chance, im jeweiligen Monat einen neuen Job zu finden, brach von zuletzt 13 Prozent auf 10 Prozent ein. Noch niedriger sind die Chancen für Frauen.

Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr zeigt sich, dass die Job-Chancen vor allem in jenen Monaten eingebrochen sind, in denen Lockdowns verordnet waren. Die kurze Erholung im Sommer reichte aber nicht aus, um die Quote insgesamt zu retten.

Wer wie zehntausende Menschen im ersten Lockdown den Job verloren hat, der hatte besonders geringe Chancen, aus der Arbeitslosigkeit zu kommen. Ein erhöhtes Arbeitslosengeld hätte Härten vermindert und geholfen, den Konsum zu stützen. Stattdessen setzte die Regierungskoalition auf Einmalzahlungen. Wie sehr fallen die zwei umgesetzten Einmalzahlungen für einen typischen Arbeitslosen ins Gewicht?

Für einen typischen Arbeitslosen mit einem Letztgehalt von 1.685 Euro brutto liegt das Arbeitslosengeld bei 914 Euro im Monat. Rechnet man die Einmalzahlungen in die monatlichen Bezüge hinein, lag das Arbeitslosengeld bei 989 Euro. Eine Erhöhung der Nettoersatzrate um 15 Prozentpunkte hätte demgegenüber einen Betrag von 1.142 Euro gebracht - 12x im Jahr, nicht 14x wie bei Löhnen und Gehältern.

Weiterhin ein sich verfestigendes Problem ist die Langzeitarbeitslosigkeit. Zu ihr hat das Momentum Institut bereits im Jänner einen Policy Brief veröffentlicht:

Das Corona-Virus und das schwache Pandemie-Management in Österreich sorgen für einen neuen Rekord bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Mit Stand 31. Dezember 2020 waren exakt 171.191 Menschen länger als ein Jahr auf Jobsuche - so viele wie nie zuvor in der Zweiten Republik. Ursachen, Entwicklung und Hintergründe beleuchtet unsere neue Analyse.