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Arbeitslosigkeit steigt stärker als 2008: "Corona-Ausgleichsgeld" soll helfen
Die Corona-Wirtschaftskrise führt zu einer Rekordzunahme der Arbeitslosigkeit, zeigen Berechnungen des Momentum Instituts – Think Tank der Vielen. So liegen bis gestern 74.000 aktuelle Arbeitslosenmeldungen vor, die im März zu einer Rekordzunahme der Arbeitslosigkeit um mindestens 34 Prozent (im Vergleich zum Vorjahr) führen wird. Die Zunahme übertrifft damit die Zahlen der Finanzkrise von 2008 noch vor dem Monatsende.
Besonders hart trifft die Krise auch Menschen, die bis jetzt zumindest teilweise inoffiziell beschäftigt waren. Dabei handelt es sich sowohl um einen Teil der Arbeitskräfte in der Gastronomie, die teilweise offiziell nur geringfügig arbeiteten, private Putzkräfte, sowie HilfsarbeiterInnen im Baugewerbe. All diese Menschen haben von einem Tag auf den nächsten kein Einkommen mehr und nun kaum bis gar keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Auch (Schein)Selbständige und EPUs sind stark betroffen, haben aber nur unter bestimmten Bedingungen Anspruch auf Arbeitslosengeld.
„Mit höheren Leistungen können wir einerseits soziale Härten verringern, und gleichzeitig volkswirtschaftlich wichtige Impulse für den privaten Konsum geben“, analysiert Oliver Picek, Senior Economist des Momentum Instituts.
Die ÖkonomInnen im Momentum Institut empfehlen daher folgende Maßnahmen:
Erhöhung der Ersatzrate des Arbeitslosengelds auf 70% und Erhöhung des Mindest-Arbeitslosengelds um 15% auf 1.111 Euro (dadurch mittelbar auch Erhöhung der Notstandshilfe) als „Corona-Ausgleichsgeld“
Übergang von Arbeitslosengeld zu Notstandshilfe vorübergehend aussetzen
Mindestsicherung als letztes Sicherungsnetz temporär erhöhen
Einbeziehung von Selbständigen in die Arbeitslosenversicherung
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