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362 Mio. Euro Übergewinn im ersten Quartal allein beim Verbund

Bei Energiekonzernen kommt es derzeit kriegsbedingt zu enormen zusätzlichen Gewinnen. Beim Verbund liegt der Übergewinn allein im ersten Quartal 2022 bei 362 Millionen Euro. Für das gesamte Jahr werden bis zu 1,2 Milliarden Euro Übergewinn erwartet. Das zeigt eine Berechnung der Übergewinne des Momentum Instituts.

Der Stromversorger Verbund konnte seine Gewinne im ersten Quartal deutlich steigern. 514 Millionen Euro fuhr der Stromkonzern seit Jahresbeginn an Gewinnen ein. Im Vergleich zum Vorjahres-Quartal hat Verbund seinen Gewinn mehr als verdreifacht. „Fallen Unternehmen durch unvorhersehbare Ereignisse wie etwa Kriege Gewinne zu, lassen sich diese mit einer Übergewinnsteuer abschöpfen, ohne die wirtschaftliche Tätigkeit zu stören. Der Übergewinn wird dabei als Abstand zum Vorkriegs-Niveau definiert“, erklärt Oliver Picek, Chefökonom am Momentum Institut. Vergleicht man das Verbund-Ergebnis des ersten Quartals 2022 mit dem Durchschnitt des ersten Quartals der Jahre 2018 bis 2020 – vor den außergewöhnlichen Preisanstiegen – ergibt sich eine Gewinnsteigerung von 238 Prozent, also ein Übergewinn von 362 Millionen Euro alleine in den ersten drei Monaten dieses Jahres.

Auch im weiteren Verlauf des Jahres 2022 zeichnen sich ähnlich hohe Übergewinne ab wie im ersten Quartal. Der Verbund rechnet mit bis zu zwei Milliarden Euro Gewinn im Gesamtjahr 2022. „Abschöpfen kann der Staat diese Gewinne mit einer Übergewinnsteuer. Sie kann an jene zurückgegeben werden, die unter den steigenden Preisen leiden und laufend höhere Strompreisrechnungen bezahlen müssen“, so Picek. Das Momentum Institut empfiehlt eine Gewinnsteuer von mindestens 90 Prozent auf Übergewinne. Mit diesem Steuersatz könnten sich die staatlichen Einnahmen aus einer Übergewinn-Steuer alleine durch den Verbund auf bis zu 1,05 Milliarden Euro im Jahr 2022 belaufen.

Als Untergrenze des diesjährigen erwarteten Gewinns gibt der Verbund 1,5 Milliarden für 2022 an. Selbst bei diesem konservativen Ergebnis fallen noch 960 Millionen Euro Übergewinne an. Mit einer 90-prozentigen Steuer könnte die Republik damit 864 Millionen Euro einnehmen. Übergewinne gibt es jedoch auch bei manchen Landes-Stromversorgern mit hoher eigener Erzeugung sowie in der privaten Stromerzeugung (z. B. Windräder und Photovoltaik-Anlagen), sowie bei Mineralölkonzernen wie der OMV.

„Bereits in den letzten Quartalen des Jahres 2021 stiegen die Strompreise deutlich an. Der Verbund erzielte dadurch im Jahr 2021 Übergewinne in Höhe von 333 Millionen Euro. Die Übergewinne bei Verbund und anderen Stromversorgern sowie bei der OMV betragen im Jahr 2022 ein Vielfaches davon und werden im Milliardenbereich liegen“, erläutert Picek.